Starkes Holstein Kiel gibt Sieg in Leipzig aus der Hand

Die KSV Holstein Kiel entführte überraschend einen Punkt aus Leipzig und wird sich am Ende ärgern, dass es nicht zu einem Dreier gereicht hat. Holstein hatte in der Anfangsphase Glück, als man Leipzig durch eigene Leichtsinnsfehler zu klaren Torchancen verhalf, doch die Platzherren konnten kein Kapital aus diesen Geschenken schlagen. Die grüßte Möglichkeit hatte dabei Benjamin Sesko (4.). Kiel kämpfte sich immer besser in die Partie und war final auch in der ersten Halbzeit mit einem Torabschlussverhältnis von 10:3 das überlegene Team. Dennoch zeigten sich die Störche wenig effektiv und gingen durch Ungenauigkeiten im letzten Drittel fast schon fahrlässig mit ihren Konterchancen um. Die größte Chance hatte allerdings Steven Skrzybski (7.) schon Recht früh in der Partie, als er mit einem 45-Meter-Heber Peter Gulasci zu einer Glanztat zwang. In der letzten Minute des ersten Durchgangs konnten die Gäste dann doch endlich zu einem psychologisch günstigen Zeitpunkt ihre Überlegenheit in die 0:1 Führung ummünzen. Nach Vorarbeit von Skrzybski, war Shuto Machino (45.) zur Stelle und haute das Leder völlig frei stehend aus acht Metern in die Maschen. So ging es mit dieser ein Tore Führung für das Tabellenschlusslicht in die Pause.

Die zweite Halbzeit begann mit einem offenen Schlagabtausch. In beiden Strafräumen war in den ersten 15 Minuten nach der Pause viel los. Die größten Möglichkeiten hatten Alexander Bernhardsson (59.) auf Kieler Seite und Christoph Baumgarter (61.) für die roten Bullen. Diese spektakuläre Anfangsphase des zweiten Abschnitts nahm ein abruptes Ende, als RB-Keeper Peter Gulasci und Störche-Innenverteidiger David Zec in der Mitte der Leipziger Hälfte zusammen prallenten, minutenlang behandelt werden mussten und beide nicht weiter spielen konnten.

Nach dieser längeren Unterbrechung verloren die Kieler ein wenig den Faden und KSV-Torwart Thomas Dähne brachte die Heimmannschaft durch ein unnötiges und ungestümes Einsteigen gegen Lois Openda im Strafraum wieder zurück in die Partie. Den fälligen Elfmeter verwandelte Sesko (74.) souverän zum 1:1 Ausgleich.

Anschließend konnte sich Dähne aber nochmal auszeichen, als er einen strammen und platzierten Schuss von Baumgartner (84.) gerade noch mit der linken Hand um den Pfosten lenkte. Baumgartner (87.) hatte drei Minuten später erneut die Möglichekeit seine Farben in Führung zu bringen, doch er jagte das Leder aus 17 Metern über die Querlatte. Die acht-minütige Nachspielzeit hatte es noch einmal in sich. Es ging rauf und runter und beide Teams hätten noch als Sieger vom Platz gehen können. Die dickste Chance hatte dabei der eingewechselte Yussuf Poulsen, doch Dähne war zur Stelle. So bliebt es am Ende bei diesem Unentschieden, bei dem für die KSV aufgrund starker sechzig Minuten mehr drin gewesen wäre. Die Kieler holten einen Punkt auf Heidenheim, die auf dem Relegationsplatz bleiben, auf und liegen nun nur noch drei Zähler bei ungefähr gleichem Torverhältnis hinter dem so wichtigen 16. Rang.

Bericht: Ole Jacobsen, Bild: Archivbild Ole Jacobsen.