Der Osterrönfelder TSV hat im Abstiegskampf der Landesliga Schleswig einen herben Rückschlag kassiert. Beim bereits feststehenden Absteiger Slesvig IF unterlag die Mannschaft von Maik Gabriel trotz deutlicher Überlegenheit mit 1:3 – eine bittere Niederlage, die den OTSV weiter auf dem Relegationsplatz festhält.
Einbahnstraßenfußball ohne Ertrag
Die Gäste aus Osterrönfeld übernahmen von Beginn an die Kontrolle, setzten den Gegner früh unter Druck und erspielten sich bereits in der ersten Halbzeit eine Vielzahl an hochkarätigen Torchancen. Doch die Abschlussschwäche wurde ihnen zum Verhängnis: Gleich zweimal scheiterte Felix Peter Struck freistehend am gut aufgelegten Slesviger Schlussmann Max Miikael Moldenhauer. Auch Versuche aus der zweiten Reihe – unter anderem von Max Ecke und Oliver Schmeling – verfehlten ihr Ziel. Die wohl größte Möglichkeit vergab Silas Barho, der an seinem Geburtstag aus kürzester Distanz mit dem Kopf am leeren Tor vorbeizielte. Statt mit einer verdienten Führung in die Kabine zu gehen, musste sich der OTSV mit einem torlosen Remis zur Pause begnügen.
Kalte Dusche nach dem Seitenwechsel
Nur zwei Minuten nach Wiederbeginn folgte die kalte Dusche: Nach einem Ballverlust im Spielaufbau konterte Slesvig blitzschnell. Cedric Nielsen entwischte der OTSV-Defensive und vollstreckte eiskalt zum 1:0 (47.). Fünf Minuten später war es erneut Nielsen, der nach einer Ecke gedankenschnell zum 2:0 abstaubte – diesmal profitierte er von einer schläfrigen Zuteilung in der Hintermannschaft der Gäste. Der OTSV wirkte geschockt, doch steckte nicht auf. Maik Gabriel reagierte mit frischen Kräften von der Bank, und tatsächlich kam seine Mannschaft zurück ins Spiel. Wieder häuften sich die Chancen, doch es blieb beim gleichen Muster: Ali Ahlhindawi, Linus Ramaker und Maxim Popovici vergaben aussichtsreich. Lars Till traf mit einem wuchtigen Distanzschuss nur die Latte.
Zu spät für den Umschwung
In der 84. Minute fiel schließlich doch noch der längst überfällige Treffer: Struck scheiterte zunächst erneut aus kurzer Distanz am Keeper, setzte dann aber selbst nach und erzielte mit seinem 21. Saisontor den 2:1-Anschlusstreffer. In der Schlussphase warf Osterrönfeld alles nach vorne – selbst Torwart Tillmann Hellwig tauchte beim letzten Freistoß im gegnerischen Strafraum auf. Doch das Risiko wurde nicht belohnt: Nach einem abgewehrten Standard nutzte Slesvig die offene Hintermannschaft der Gäste und setzte per Konter durch Ejner Brejner Pelle den Schlusspunkt zum 3:1-Endstand (90.).
Dramatisches Finale um den Klassenerhalt
Mit dieser Niederlage verpasst der OTSV nicht nur die Chance, sich frühzeitig zu retten – er bleibt bei 32 Punkten und somit auf dem 13. Tabellenplatz, der den Gang in die Relegation bedeutet. Ein Punktgewinn hätte gereicht, um am TuS Jevenstedt vorbeizuziehen. Stattdessen wird der letzte Spieltag zum nervenaufreibenden Finale im Kampf um den Klassenerhalt.
Fest steht: Der OTSV muss seine eklatante Abschlussschwäche dringend abstellen, will er die Liga aus eigener Kraft halten. Denn Aufwand allein reicht im Abstiegskampf nicht – das hat die Partie in Schleswig eindrucksvoll bewiesen.
Bericht und Archivbild: Ole Jacobsen.