Torfestival auf dem Auberg: Kilia Kiel holt sich den Kreispokal

Das Kieler Kreispokalfinale entwickelte sich zu einem wahren Spektakel für die rund 300 Zuschauer am Auberg. Oberligameister FC Kilia Kiel wurde seiner Favoritenrolle mehr als gerecht und setzte sich mit 9:4 (5:2) beim Verbandsligisten Wiker SV durch. Schon in den ersten Minuten legte Kilia los wie die sprichwörtliche Feuerwehr: Nach gerade einmal sechs Minuten stand es bereits 3:0 für den haushohen Favoriten.

„Das war schon brutal“, kommentierte WSV-Trainer Dannie Osterhoff die Anfangsphase. „Da hat man auf der Bank schon Böses geahnt.“ Doch seine Mannschaft zeigte Moral, fing sich nach dem Schock, spielte mutiger nach vorne und verkürzte auf 1:3. Die große Chance auf das 2:3 ließ Wiker dann allerdings liegen.

Kilia spielte im weiteren Verlauf seine Klasse aus. Besonders ein Treffer stach heraus: „Das 2:0 war ein wunderschöner Spielzug über rechts, mit direktem Abschluss per Volley – das war Oberliga pur“, schwärmte Kilias Fußballabteilungsleiter Berkant Özel. Die Gäste wirkten jederzeit gefährlich, kombinierten schnell und präzise. „Man hatte das Gefühl, man spielt ständig in Unterzahl“, so Osterhoff anerkennend.

Gleichzeitig bemängelte Özel die Defensivarbeit seines Teams: „Vier Gegentore gegen einen Verbandsligisten – das ist einfach zu viel. Das darf uns nicht passieren.“ Trotz einiger Nachlässigkeiten stand der Sieger nie ernsthaft zur Debatte. Kilia hatte das Spiel jederzeit im Griff und hätte bei besserer Chancenverwertung sogar noch höher gewinnen können.

Für den Wiker SV war es trotz der klaren Niederlage ein gelungener Fußballabend. „Vier Tore gegen den Oberligameister – das ist auch eine Leistung. Schöne Tore waren dabei, keine Verletzten, und die Zuschauer hatten richtig was zu sehen“, fasste Osterhoff zusammen. Auch Özel hob den Unterhaltungswert hervor: „13 Tore – das sieht man nicht alle Tage in einem Pokalfinale. Es war ein kurzweiliges Spiel für alle Beteiligten.“

Nach dem Abpfiff verwandelte sich der Auberg in ein gemeinsames Festgelände. Spieler beider Mannschaften grillten zusammen, stießen bei Kaltgetränken mit Fans und Freunden an und feierten ein gelungenes Saisonende. Für Kilia war es der verdiente Abschluss einer nahezu perfekten Spielzeit: Oberligameister ohne Niederlage, nun auch Kreispokalsieger – das Double ist perfekt.

„Jetzt gibt’s erstmal eine Pause, dann greifen wir wieder an“, kündigte Özel an. Der FC Kilia Kiel will auch in der kommenden Oberligasaison wieder ganz oben mitspielen. Doch an diesem Abend stand erst einmal der Genuss im Vordergrund – verdientermaßen.

Torfolge: 0:1 Marvin Christian Müller (2.), 0:2 Yannik Jakubowski (6.), 0:3 Yannik Jakubowski (7.), 1:3 Marco Franciosi (13.), 1:4 Marvin Christian Müller (25.), 1:5 Yannik Jakubowski (28.), 2:5 Simon Kahnwald (30.), 2:6 Efekan Calikoglu (52.), 2:7 Ben Luca Nohns (62.), 3:7 Torben Blechenberg (74.), 4:7 Dominik Thomsen (85.), 4:8 Ben Luca Nohns (85.), 4:9 Yannik Marcel Terrey (89.).

Bericht: Ole Jacobsen, Bild: Volker Roese.