Der Traum vom Aufstieg in die Regionalliga Nord ist für den Heider SV am letzten Spieltag der Relegationsrunde geplatzt – und das auf besonders bittere Weise. Während man sich im eigenen Spiel gegen den SV Hemelingen mit einem torlosen Remis begnügen musste, setzte Altona 93 im Parallelspiel gegen den bis dahin führenden FSV Schöningen das entscheidende Ausrufezeichen. Durch ein spätes 2:0 in Verden schob sich das Team aus Hamburg auf den zweiten Aufstiegsplatz – vorbei an Heide. „In mir ist aktuell einfach nur Leere“, sagte ein enttäuschter Heide-Coach Markus Wichmann, aus dessen Sicht zwar mehr drin war, aber das Ergebnis als „gerecht“ einstufte.
Alles gegeben, doch am Ende nicht belohnt
Dabei hatte man beim HSV nach dem umjubelten 2:1-Erfolg über Altona wenige Tage zuvor noch berechtigte Hoffnung geschöpft. Im entscheidenden Spiel gegen Hemelingen allerdings blieb der Offensivmotor über weite Strecken stotternd. Zwar kontrollierte Heide das Spiel phasenweise, doch der ganz große Punch fehlte – auch, weil Hemelingen leidenschaftlich verteidigte und bei Standards immer mal wieder Gefahr aufblitzen ließ. Die Partie blieb über 80 Minuten relativ chancenarm, erst in den letzten zehn Spielminuten entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, als in weiter Ferne das erste Tor für Atona gefallen war. „Uns hat heute einfach die Durchschlagskraft in Beinen und Kopf gefehlt“, analysierte Wichmann.
Noch während auf dem neutralen Platz in Hamburg der Abpfiff ertönte, blickten Spieler und Fans des HSV gebannt nach Verden, wo die Partie zwischen Schöningen und Altona erst zehn Minuten später gestartet war. Hoffnung flammte noch einmal kurz auf, als Schöningen nach einer Roten Karte für Saibou in Überzahl agierte – doch der Ausgleich blieb aus. Altona verteidigte den Vorsprung über die Zeit und sicherte sich mit vier Punkten und besserem Torverhältnis Rang zwei. „Einfach nur überragend was die Mannschaft die ganze Saison geleistet hat“, zeigte sich Altonas Co-Trainer Andre Trulsen überglücklich.
Heide verpasst Aufstieg – und reißt andere mit
Die Enttäuschung in Dithmarschen ist entsprechend groß. Denn die Auswirkungen reichen über die eigenen Reihen hinaus: Durch den verpassten Aufstieg des HSV und der gleichzeitig bekannt gewordenen Meldung, dass der Bremer SV sich final entschieden hat für die Regionalliga Nord zu melden, rücken gleich drei andere Schleswig-Holstein-Clubs in den Abgrund. Die U23 von Holstein Kiel muss aus der Regionalliga absteigen, ebenso wie die zweite Mannschaft des VfB Lübeck aus der Oberliga. Auch der Eckernförder SV muss nun sicher den Gang in die Landesliga antreten.
Bremer SV bleibt drin – Rönnau gegen OTSV wird zum Nervenkrieg
Für das Abstiegsduell in der Landesliga bedeutet das zusätzliche Brisanz: Die Relegationsspiele zwischen dem SC Rönnau 74 und dem Osterrönfelder TSV entscheiden nun endgültig über den letzten freien Platz – die Nerven werden blank liegen.
Bericht: Ole Jacobsen, Bilder: Volker Schlichting.
