„Uns fehlt noch die Effektivität“ – Danny Cornelius im NordKick-Interview

Neun Punkte aus vier Spielen, Platz sechs in der Tabelle: Die Bilanz von Danny Cornelius und seiner seinem VfR Neumünster kann sich sehen lassen. Eigentlich gilt sein Team bisher als das Überraschungsteam der Saison – und trotzdem ärgern gerade die beiden Derby-Niederlagen gegen den PSV Neumünster in der Oberliga und den SV Wasbek im Pokal. Wir haben mit dem Trainer über den Saisonstart, die verpassten Chancen und den kommenden Gegner Preußen Reinfeld gesprochen.

„Neun Punkte hätte uns keiner zugetraut“

Danny, ihr habt mit neun Punkten aus vier Spielen einen Traumstart hingelegt. Hättest du damit gerechnet?
Cornelius: Ehrlich gesagt nein. Wir hatten uns vor der Saison vorgenommen, dass wir nach fünf Spielen mit sechs oder sieben Punkten dastehen, dann hätten wir schon von einem positiven Start gesprochen. Jetzt haben wir neun aus vier – das ist mehr, als wir erwartet haben. Klar, die beiden verlorenen Derbys sind ein kleiner Wermutstropfen, aber insgesamt können wir zufrieden sein.

„Die Derbys waren ärgerlich“

Du sprichst die Derbys an: Gegen den PSV und Wasbek gab es Niederlagen. Könnt ihr keine Derbys?
Cornelius: Gegen den PSV hatten wir lange die Möglichkeit, das Spiel positiv zu gestalten, haben es aber nicht hinbekommen, obwohl der Spielverlauf es hergegeben hätte. Und gegen Wasbek muss man einfach sagen: Am Ende hat die Mannschaft gewonnen, die es mehr wollte. Kämpferisch haben sie das sehr gut gemacht, Glückwunsch an Wasbek. Für uns ist das natürlich ärgerlich, aber auch ein Dämpfer, an dem wir ansetzen müssen.

 „Uns fehlt die Effektivität“

Wo siehst du die größten Baustellen bei euch?
Cornelius: Wir haben eine gute Spielanlage, laufen als Kollektiv stark an, verteidigen geschlossen und setzen gute Konter. Aber uns fehlt die Effektivität. Wir haben in jedem Spiel fünf bis sechs Großchancen, nutzen aber nur 20 bis 25 Prozent davon. Wenn wir ein- oder zweimal mehr treffen, gewinnen wir solche Spiele. In Wasbek hätten wir statt vier auch sechs Tore machen können, gegen den PSV vielleicht das zwischenzeitliche 2:2, gegen Eutin das 4:2 – so fehlt uns eben die Kaltschnäuzigkeit. Außerdem müssen wir über 90 Minuten konzentriert verteidigen. Das sind Dinge, die wir im Training anpacken.

„Wir haben uns schon enorm verbessert“

Du bist noch nicht lange im Amt. Wie bewertest du die Entwicklung bisher?
Cornelius: Enorm positiv. Seit meinem Start haben wir uns in vielen Bereichen schon verbessert. Deswegen gehe ich davon aus, dass wir auch bei der Chancenverwertung Schritt für Schritt besser werden. Die Jungs ziehen super mit.

„Reinfeld ist angeschlagen, aber gefährlich“

Am Wochenende geht es nach Reinfeld. Die haben erst einen Punkt geholt. Pflichtsieg?
Cornelius: Nein, das wäre der falsche Ansatz. Klar, Reinfeld steht mit einem Punkt schlecht da und hat viele Ausfälle, aber sie lassen sich in keinem Spiel hängen, haben immer ihre Tore gemacht. Wir müssen sie respektieren. Trotzdem wollen wir die drei Punkte holen, weil es enorm wichtig ist. Danach warten Heide und Todesfelde – da fährt man mit zwölf oder zehn Punkten natürlich leichter hin als mit neun und dem Druck, nicht abrutschen zu dürfen. Deswegen: Reinfeld ist ein ganz, ganz wichtiges Spiel, wir nehmen es ernst und trainieren gezielt darauf hin.

Bericht und Bild: Ole Jacobsen.