Mit 14 Punkten aus sieben Spielen steht der PSV Neumünster aktuell auf Rang vier der Oberliga Schleswig-Holstein – und damit überraschend vor Teams wie Holstein Kiel II, Kilia Kiel und dem Heider SV. Im NordKick-Gespräch erklärt Trainer Dennis Buthmann, warum das kein Zufall ist, was ihn noch ärgert – und wie realistisch ein Angriff auf die Spitzenplätze wirklich ist.
Beim 2:2 gegen den SV Eichede zeigte der PSV Neumünster erneut, dass in dieser Saison mit ihm zu rechnen ist. Auch wenn das Remis gegen einen der Titelkandidaten auf dem Papier ein Achtungserfolg war, haderte Buthmann ein wenig mit dem Ausgang der Partie.
„Ich hätte das Spiel wahnsinnig gerne gewonnen“, gibt er ehrlich zu. „Wir waren an dem Tag aber nicht besonders gut, haben viele falsche Entscheidungen getroffen – da müssen wir den Punkt einfach mitnehmen.“
Konstanz statt Überraschung
Dass sein Team in der Tabelle so weit oben steht, kommt für Buthmann nicht wirklich überraschend – auch wenn viele sogenannte Experten den Verein eher im Mittelfeld erwartet hatten. „Unser Ziel war von Anfang an, oben mitzuspielen“, betont der Trainer. „Welcher Platz es am Ende wird, muss man sehen – aber wir haben uns das bisher verdient.“
Dabei verweist Buthmann bewusst auf die noch junge Saison: Nach sieben Spieltagen sei es schlicht zu früh, um endgültige Schlüsse zu ziehen. „Wir sind noch nicht mal bei einem Drittel – da wird sich sicher noch einiges verändern.“
Todesfelde? Reif, stark – aber nicht unbesiegbar
An der Spitze der Tabelle zieht der SV Todesfelde aktuell souverän seine Kreise – sieben Spiele, sieben Siege. Für viele scheint das Meisterrennen damit schon entschieden. Doch Buthmann sieht das differenziert. „Ich war nach den ersten Spielen auch sicher, dass Holstein II durchmarschiert – und jetzt haben sie Punkte liegen lassen. So kann es auch mit Todesfelde laufen.“
Trotzdem spart der PSV-Coach nicht mit Respekt für den Liga-Primus: „Todesfelde wirkt einfach sehr erwachsen. Sie verteidigen unglaublich gut, bieten kaum etwas an und sind individuell top besetzt – sowohl in der Spitze als auch in der Breite. Die sind einfach sehr reif in ihrer ganzen Anlage.“
„Wir haben immer einen Plan“
Der Schlüssel zum bisherigen PSV-Erfolg liegt laut Buthmann vor allem in der Klarheit im Spiel. Die Mannschaft habe in jeder Partie einen Plan – mit und gegen den Ball. „Wir versuchen, spielerische Lösungen zu finden, arbeiten gemeinsam, haben eine gute Idee als Team – das zeichnet uns aus.“
Doch trotz der positiven Bilanz sieht der Trainer auch Baustellen. Vor allem in der Defensive gibt es noch Luft nach oben. „Wir schenken zu viele Gegentore her. Da sind individuelle Fehler dabei, aber auch mannschaftstaktische Schwächen. Gegen Holstein II haben wir uns mit einfachen Aufbaufehlern selbst ins Verderben gebracht.“ Buthmann weiß, dass solche Details auf Dauer den Unterschied machen können – insbesondere, wenn man den Blick nach oben richtet.
NordKick-Einschätzung: PSV mit Potenzial für mehr
Was der PSV Neumünster aktuell leistet, ist kein Strohfeuer – sondern das Ergebnis kontinuierlicher Arbeit, kluger Kaderplanung und einer klaren Spielidee. Buthmann ist kein Träumer, aber auch keiner, der sich unter Wert verkauft. Sein Team spielt strukturiert, leidenschaftlich und hat bisher in nahezu jedem Spiel Argumente für Punkte geliefert.
Sollte es gelingen, die individuellen Fehler abzustellen, ist dem PSV in dieser Saison noch einiges zuzutrauen. Das Hallenmasters ist längst keine Träumerei mehr – und wer weiß: Vielleicht sorgt Buthmanns Team ja auch im Rennen um die oberen Tabellenplätze weiter für frischen Wind. Die Konkurrenz jedenfalls hat den PSV Neumünster inzwischen auf dem Zettel.
Bericht und Bild: Ole Jacobsen.