Krisengipfel am Millerntor

Vorschau: Samstag, 15.30 Uhr – FC St. Pauli vs. Borussia Mönchengladbach

Hamburg. Wenn am Samstag das Millerntor aus allen Nähten platzt, treffen zwei Teams aufeinander, die dringend ein Erfolgserlebnis in der Bundesliga brauchen. Der FC St. Pauli steht nach acht Spieltagen mit sieben Punkten auf Rang 14, Borussia Mönchengladbach liegt mit nur drei Zählern am Tabellenende. Für beide wäre ein Sieg mehr als nur ein Befreiungsschlag.

Ein kleiner Schritt – aber noch kein Wendepunkt

Nach fünf Niederlagen in Folge und nur einem einzigen geschossenen Tor in dieser Zeit durfte St. Pauli am Dienstagabend im DFB-Pokal endlich wieder jubeln. Im Elfmeterschießen setzte sich das Team von Trainer Alexander Blessin gegen Hoffenheim durch – ein emotionaler Moment nach wochenlanger Durststrecke.
„Nach so einer langen Leidenszeit tut es einfach gut, wieder zu gewinnen. Jetzt müssen wir daran anknüpfen“, erklärte Blessin auf der Pressekonferenz. Die Stimmung im Training sei gelöst, der Glaube an den eigenen Weg weiterhin vorhanden.

Blessin fordert Balance zwischen Freude und Intensität

Der Coach sieht den Pokalerfolg als wichtigen Impuls – aber auch als Verpflichtung. „Wir müssen die Freude am Spiel mit der nötigen Intensität verbinden. Nur so rufen wir wieder unsere beste Leistung ab“, so Blessin. Gerade in schwierigen Phasen habe das Team laut ihm gezeigt, dass der Zusammenhalt stimme.

Personell kann der 52-Jährige nahezu aus dem Vollen schöpfen: Bis auf Aigbekaen (nicht berücksichtigt), Jones (Aufbautraining) und Nemeth (nach Adduktoren-OP) sind alle Spieler einsatzbereit.

Gladbach ebenfalls mit Pokalerfolg im Rücken

Auch Gegner Borussia Mönchengladbach tankte unter der Woche Selbstvertrauen – mit einem Sieg im Pokal gegen den Karlsruher SC. In der Liga wartet die Mannschaft von Eugen Polanski allerdings weiter auf den ersten Dreier.

Volle Kulisse, hohe Erwartung

Das Millerntor ist wie gewohnt ausverkauft, rund 29.000 Zuschauer werden erwartet. Blessin weiß um die Bedeutung des Moments: „Wir müssen den ersten Schritt gehen – dann sind die Fans sofort bei uns. Wir wollen, dass es ein richtig gutes Fußballfest wird.“

Für beide Clubs gilt: Verliert man dieses Spiel, wird der Oktober endgültig zum Krisenmonat. Gewinnt man – könnte genau das die Wende sein.

Artikel und Bild: Ole Jacobsen.