Adrian Kapralik – Holsteins laufstarker Hoffnungsträger im Angriff

Vom Flügel ins Zentrum
Adrian Kapralik hat sich in den vergangenen Wochen zu einem festen Bestandteil der Holstein-Offensive entwickelt. Der 23-jährige Slowake, der im Sommer von MŠK Žilina nach Kiel wechselte, stand in dieser Saison bereits achtmal in der 2. Bundesliga auf dem Platz und traf dabei zweimal. Zu Beginn spielte Kapralik meist auf der rechten Außenbahn, zuletzt setzte ihn Trainer Marcel Rapp zunehmend im Sturmzentrum ein – und das mit Erfolg.

„Für mich ist die Seite eigentlich meine Lieblingsposition“, sagt Kapralik. „Aber ich kann auch vorn spielen, wenn ich gute Laufwege habe. Ich mag es, hinter die Abwehr zu gehen, etwas für die Jungs vorzubereiten und selbst zum Abschluss zu kommen.“

Rapp lobt Vielseitigkeit und Einsatz
Auch sein Trainer ist angetan von der Entwicklung seines Angreifers. „Adrian kann vieles – vorn, Zehner, außen. Momentan macht er’s gut da vorn“, sagt Rapp. „Wenn er so weiterspielt, wird’s schwer, ihn rauszunehmen. Mit Steven kommt aber noch mal Konkurrenz dazu.“

Rapp weiß aber auch, dass Kapralik nach seiner langen Verletzungspause noch nicht am Limit ist. „Er sprintet extrem viel, gibt alles. Das kostet Kraft. Aber das wird mit der Zeit besser. Er war lange verletzt, kam aus einer Pause, das merkt man noch. Aber er soll nicht anfangen, sich Kräfte einzuteilen – wir können ja fünfmal wechseln.“

„Ich fühle mich von Spiel zu Spiel besser“
Kapralik selbst sieht seine Entwicklung positiv. „Ich war von Januar bis Mai verletzt, aber ich denke, ich bin nach der Verletzung gut gestartet“, sagt er. „Ich werde von Spiel zu Spiel besser und fühle mich immer sicherer auf dem Platz. Es ist sehr wichtig für mich, dass der Trainer mir vertraut. Ich will alles zeigen und alles auf den Platz bringen für ihn.“

Dass er trotz hoher Laufleistung bislang erst zweimal getroffen hat, wurmt ihn. „Natürlich ist es enttäuschend, wenn ich etwas vorbereite und am Ende kein Tor dabei herauskommt. Aber wir sind ein Team – wir müssen zusammenarbeiten, präziser werden. Dann wird es besser. Wir wissen, dass wir gut sind und müssen das zeigen.“

Anpassung an das deutsche Tempo
Der Sprung in die 2. Bundesliga war für Kapralik eine Umstellung. „Die Intensität ist sehr hoch, aber es wird besser und besser“, sagt er. „Ich spiele jetzt viele Spiele, das merkt man auch im Körper. Aber ich will helfen, ich will mich reinhauen.“

Gerade im Training schätzt er das hohe Tempo. „Ich finde, wir müssen mehr Intensität und Emotionen ins Training bringen. Das ist wichtig, weil wir die Spiele gewinnen wollen. Je mehr wir im Training investieren, desto besser werden wir im Spiel.“

Fokus auf Düsseldorf
Vor dem Duell mit Fortuna Düsseldorf zeigt sich Kapralik kämpferisch. „Jedes Spiel ist wichtig. Wir wollen jedes gewinnen, müssen alles tun, was der Trainer von uns verlangt. Ich vertraue der Mannschaft – wir können wieder nach oben kommen, aber wir müssen es auf dem Platz zeigen und Punkte holen.“

Das Selbstvertrauen ist da, die Bereitschaft ohnehin. Und vielleicht ist Adrian Kapralik genau der Stürmertyp, den Holstein Kiel in dieser Phase braucht: schnell, mutig, laufstark – und einer, der noch einiges vorhat.

Artikel und Bild: Ole Jacobsen.