Befreiungsschlag für Kilia Kiel – Kaltenkirchen-Coach Martin Genz verliert erstmalig

Der FC Kilia Kiel hat im Heimspiel gegen die Kaltenkirchener TS ein starkes Zeichen gesetzt. Nach acht sieglosen Spielen feierte das Team von Nicola Soranno beim 3:0 (2:0) endlich wieder einen Dreier – und verschaffte sich damit etwas Luft im Tabellenkeller. Für Kaltenkirchens neuen Trainer Martin Genz war es in seiner fünften Partie die erste Niederlage.

Frühe Führung, klarer Plan

Kilia begann mit großem Willen und hoher Laufbereitschaft. Schon in der 16. Minute traf Serhat Yazgan nach energischem Nachsetzen zum 1:0, bevor Julius Rainer Alt noch vor der Pause auf 2:0 erhöhte (38.). Die Kieler agierten aggressiv gegen den Ball, gewannen viele zweite Bälle und zeigten endlich wieder das, was Soranno „das Kilia-Gesicht“ nennt – mutig, aktiv und geschlossen.

„Ich habe den Jungs gesagt, dass sie sich endlich belohnen müssen. In den letzten Wochen haben wir uns oft selbst bestraft oder das Quäntchen Glück gefehlt“, sagte Soranno nach dem Spiel. „Heute hat man gesehen, dass die Jungs wollten – von der ersten Minute an.“

Spätes 3:0 besiegelt den Befreiungsschlag

In der zweiten Halbzeit blieb Kilia konzentriert, während Kaltenkirchen zwar um Struktur bemüht war, aber kaum zwingend wurde. Erst kurz vor Schluss machte Drilon Trepca mit dem 3:0 (87.) alles klar.

„Wir haben nichts verändert – die Jungs haben auch zuletzt gute Leistungen gebracht“, betonte Soranno. „Heute war das Glück mal auf unserer Seite. Und wenn du siehst, wie wir das verteidigt haben und wie viel Laufarbeit da drinsteckte, dann ist das einfach verdient.“

Auch taktisch ging der Plan des Trainers auf: Stürmer Joshua Nwokoma verrichtete enorme Defensivarbeit und öffnete Räume für seine Mitspieler. „Er hat vorne gearbeitet wie verrückt, viele Wege gemacht und das Team getragen“, lobte Soranno.

Genz: „Kilia gehört da oben hin“

KTS-Trainer Martin Genz erkannte die Leistung der Gastgeber an: „Wir wollten sie früher unter Druck setzen, das ist uns aber zu selten gelungen. Kilia ist keine Mannschaft, die unten hingehört – normalerweise spielen die da oben mit, und dahin werden sie auch wieder kommen.“

Seine eigene Mannschaft sah er keineswegs chancenlos: „Wir hatten zwei, drei gute Möglichkeiten – spielen eine Kontersituation schlecht aus und schließen einmal zu spät ab. Wenn da das 1:1 fällt, kann es noch mal kippen. Aber Kilia hat es einfach gut gemacht.“

Für Genz war die Niederlage dennoch kein Rückschritt: „Das war der erste Dämpfer, aber wir haben weiter gut gespielt. Wir müssen unsere Umschaltmomente noch sauberer ausspielen, dann werden wir unsere Punkte holen.“

Fazit

Mit dem klaren 3:0 hat sich Kilia Kiel aus der Krise befreit und neuen Mut für die kommenden „Wochen der Wahrheit“ geholt. Der Sieg war nicht nur ein Befreiungsschlag, sondern auch ein klares Zeichen, dass die Mannschaft lebt. Soranno brachte es auf den Punkt: „Wenn man so kämpft und sich endlich belohnt, dann darf man auch mal glücklich ins Bett gehen.“

Artikel und Bild: Ole Jacobsen.