Derbysieg für die Adler – Phönix Lübeck bezwingt den VfB im 149. Stadtduell

Derbys haben ihre eigenen Gesetze – und diesmal war es Phönix Lübeck, das sie diktierte. Mit 2:0 gewannen die Adlerträger am Sonntagnachmittag das 149. Lübecker Stadtderby gegen den Regionalliga-Konkurrenten VfB Lübeck. 1.418 Zuschauer am Buniamshof sahen ein intensives, stellenweise hitziges Duell, in dem Phönix von Beginn an griffiger, wacher und vor allem zielstrebiger agierte. Die Tore von Benjamin Luis (18.) und Jannes Vollert (44.) brachten die Hausherren schon vor der Pause auf die Siegerstraße – und am Ende jubelnd zum Fanblock.

Phönix dominiert den Auftakt

Bereits in der Anfangsphase zeichnete sich ab, dass Phönix an diesem Tag mehr Biss zeigen würde. Über die rechte Seite sorgte Luis für ständige Unruhe – erst verpasste er knapp, dann traf er eiskalt zur Führung, nachdem ihn Krüger mit einem Steilpass auf die Reise geschickt hatte. Der VfB hingegen tat sich schwer, kam kaum ins letzte Drittel und leistete sich im Spielaufbau zu viele Fehler. Erst ab der 30. Minute kam der Gast etwas besser in die Partie – verpasste aber durch Abu-Alfa aus aussichtsreicher Position den Ausgleich. Besser machten es erneut die Adler: Nach einer Ecke und mehreren geblockten Schüssen stocherte Vollert den Ball über die Linie – 2:0.

VfB steigert sich, Phönix bleibt souverän

Nach dem Seitenwechsel kam der VfB aktiver aus der Kabine. Doch trotz größerer Spielanteile fehlte es weiter an Durchschlagskraft. Phönix stand defensiv stabil – und hatte die klareren Chancen. Ein Pfostentreffer von Krüger (58.) und mehrere Kontermöglichkeiten hätten die Entscheidung bringen können. Auch in der Schlussphase ließ das Team von Trainer Christiano Dinalo Adigo nichts mehr anbrennen – und feierte einen verdienten Sieg, der in der Stadt sportgeschichtlich Gewicht hat.

Trainerstimmen: Zwischen Stolz und Enttäuschung

„Nach so langer Zeit im Punktspielbetrieb endlich wieder ein Derbysieg – das ist klasse für uns“, freute sich Phönix-Sportchef Frank Salomon. Adigo lobte vor allem die „Reife“ seiner jungen Mannschaft, die das Spiel „kontrolliert zu Ende gebracht“ habe. Besonderes Lob gab es für Neuzugang Tobias Bjørnstad, der als Linksverteidiger hinten kaum etwas zuließ.

Auf der anderen Seite zeigte sich VfB-Trainer Guerino Capretti enttäuscht. „Die ersten 30 Minuten haben wir komplett verschlafen. Da fehlte uns alles, was ein Derby braucht“, ärgerte er sich. Zwar sei sein Team im zweiten Durchgang besser gewesen – „aber die erste halbe Stunde hat uns heute das Genick gebrochen.“

Fazit: Verdienter Derbysieg für Phönix

Während Phönix Lübeck mit dem Sieg im Rücken selbstbewusst zum Auswärtsspiel nach Jeddeloh reisen kann, steht der VfB bereits am Mittwoch im Landespokal gegen Weiche Flensburg unter Druck. In der Liga wartet dann der HSC Hannover. Die Stadtmeisterschaft aber – die gehört zumindest vorerst Phönix.

Artikel und Bild: Ole Jacobsen.