Eckernförder SV mit „Vollkatastrophen-Tag“: 7:0-Klatsche gegen Eidertal

Landesliga Schleswig: Der ambitionierte ESV kassiert die zweite Pleite in Folge – und zeigt dabei ein völlig anderes Gesicht als zuletzt

Zwei Wochen, zwei Welten. Während der Eckernförder SV vor Kurzem noch mit dem TSB Flensburg auf Augenhöhe agierte und trotz Niederlage viel Lob einsammelte, setzte es nun gegen Eidertal Molfsee eine herbe 0:7-Schlappe – und das vollkommen verdient. Der zuvor ungeschlagene Tabellenzweite wirkt plötzlich verunsichert, lethargisch und körperlos.

Haberlag: „Tagesform war schlecht – wie ein Parkplatzkick“

Trainer Maik Haberlag fand nach Abpfiff klare Worte. „Ergebnis absolut Katastrophe, Schrott. In der Form auch schwierig zu akzeptieren.“ Im Kreis sprach er direkt nach dem Spiel bei der Mannschaft das an, was ihm besonders sauer aufstieß: „Der Unterschied zur letzten Woche war ganz klar: Laufbereitschaft, Körperlichkeit, Zweikämpfe – das war heute nicht da.“ Statt Oberliga-Ambitionen gab es Abstiegskampf-Mentalität – allerdings in der falschen Rolle.

Auch die individuelle Leistung einzelner Spieler ließ zu wünschen übrig. „Unser Torwart war eine Woche krank, stellt sich trotzdem ins Tor – dem seinen Fehler verziehen. Aber allgemein merkst du auf diesem Niveau sofort, wenn jemand nicht trainieren konnte“, so Haberlag. Und dennoch will er keine Ausreden gelten lassen: „Wenn einer fehlt, kannst du mit einem Tor Unterschied verlieren – aber nicht mit sieben.“

Von der Überflieger-Mentalität zur Sinnkrise?

Nach acht ungeschlagenen Spielen und dem zwischenzeitlichen Platz zwei galt Eckernförde als einer der Top-Favoriten auf die Rückkehr in die Oberliga. Doch nach den beiden Niederlagen gegen direkte Mitkonkurrenten ist die Euphorie verflogen. „Wir müssen uns jetzt erstmal wieder aus dem Dreck ziehen. Vielleicht ist so ein Vollkatastrophen-Tag sogar besser als vier Wochen, in denen es nur so halb schief läuft“, versucht der Coach, das Positive zu sehen.

Auch wenn der direkte Aufstieg wohl kaum noch realistisch erscheint, ist Platz zwei und damit die Relegation weiterhin in Reichweite. Dafür braucht es aber eine deutliche Reaktion – und zwar schnell. Denn die Liga ist eng, und wer länger taumelt, wird schnell durchgereicht.

Bericht und Bild: Ole Jacobsen.