Gipfeltreffen in der Oberliga: Heider SV erwartet SV Eichede

Mehr Spitzenspiel geht nicht. Am Samstag kommt es zwischen dem Gast gebenden Heider SV und dem SV Eichede zum Aufeinandertreffen der beiden einzigen Mannschaften aus Schleswig-Holstein, die für die Regionalliga gemeldet haben. Während Kilia Kiel als letztjähriger Absteiger aus der Regionalliga und aktueller Tabellenführer der Flens-Oberliga diesmal auf eine Meldung für die 4. Liga verzichtet hat, wollen die Dithmarscher und die Stormarner diesmal ihre Chance wahren.

Spannende Ausgangslage – Nur zwei Zähler trennen die Kontrahenten

Sieben Spieltage vor Saisonende hat der SV Eichede mit 54 Punkten nur zwei Zähler Vorsprung vor den Dithmarschern, die sich im Hinspiel am 29. September letzten Jahres 2:2 trennten. Mit einem Sieg könnte die Mannschaft von Trainer Markus Wichmann an Eichede vorbeiziehen.  Sollten sich die Stormarner in Dithmarschen durchsetzen und die drei Punkte entführen, wäre wohl schon ein kleine Vorentscheidung zu Gunsten der Mannschaft von Trainer Paul Kujawski gefallen, die in dieser Saison erst einmal verloren hat. Die Niederlage datiert vom 18. Spieltag, als das Stormarnderby bei Preußen Reinfeld mit 1:3 verloren ging. Ansonsten liest sich die Bilanz des amtierenden Vizemeisters sehr eindrucksvoll. Die Stormarner verfügen mit erst 17 Gegentoren über die mit Abstand stärkste Abwehrreihe der Liga. Allein 13 Spiele konnten ohne Gegentor beendet werden.

Zweitbestes Heimteam empfängt bestes Auswärtsteam

Der Heider SV grüßt als zweitbestes Heimteam der Liga hinter Klassenprimus FC Kilia Kiel, während die Stormarner als bestes Auswärtsteam der Liga glänzen und in der Fremde lediglich sieben Gegentreffer zugelassen haben. Während bei den Dithmarschern Mika Kieselbach mit 19 Treffern als bester Torschütze herausragt, hat Keenon Erfurth bei den Gästen auch schon 18 Treffer vorzuweisen.

Während das frühlingshafte Wetter weiter mitspielt, steigt die Vorfreude auch bei den Gastgebern. „Das sind die zwei Mannschaften, die für die Regionalliga gemeldet haben. Egal wer  gewinnt, damit ist die Entscheidung noch nicht gefallen. Dafür sind es noch zu viele Spiele, die wir vor uns haben. Da ist der Drops noch lange nicht gelutscht“, sieht Heides Trainer Markus Wichmann die Ausgangslage erst einmal relativ gelassen.

Spektakel oder Nullnummer alles ist möglich

„Ich erwarte beide Mannschaften optimal gut vorbereitet. Da können aber auch Dinge passieren, mit denen die Zuschauer nicht unbedingt gerechnet haben. Auf jeden Fall wird das ein spannendes Duell“, hält Heides Trainer Markus Wichmann ein Fußballfeuerwerk, „das dann vielleicht auch mal 4:4 ausgeht“, oder ein torloses Remis genauso für möglich.

Unschlüssig war sich Wichmann gestern noch darüber, ob mit einer 3 – 5 – 2 oder 4 – 4 – 2 Formation gestartet werden soll.  „Da möchte ich erst einmal noch die letzten Trainingseindrücke abwarten und mich mit meinem Trainerteam absprechen. Natürlich habe ich aber schon eine Idee im Kopf“, hält sich der Heider Coach erst einmal bedeckt welche Herangehensweise die Beste sein könnte.

Wer hat die besseren Spezialisten ?

Ein wichtiger Faktor im Spiel könnten für beide Teams neben der Tagesform und dem Spielglück die Standards werden. Hier haben sowohl die Gastgeber wie auch die Eicheder exzellente Qualitätsspieler in ihren Reihen, die ein Spiel entscheiden können.

Ebenso könnte den Platzverhältnissen im HSV-Stadion an der Meldorfer Straße eine entscheidende Rolle zufallen. Ein gepflegter Fußball, wie ihn beide Mannschaften eigentlich zu zelebrieren wissen, war in der langen Trockenperiode, die wir gerade durchlaufen nicht möglich. „Der Platz soll am Freitag noch einmal gewässert werden“, hofft Wichmann am Samstag auf akzeptable Rahmenbedingungen. 

Eichede glänzt durch defensive Stärke

Aber auch sportlich stehen die Dithmarscher vor einer großen Herausforderung, wenn es gilt das Abwehrbollwerk der Gäste zu knacken. „Man braucht sich nur mal das Torverhältnis von Eichede ansehen. Die stehen hinten unheimlich kompakt. Das sind die absoluten Minimalisten der Liga. Davor kann man nur den Hut ziehen, was die defensiv auf die Platte bringen, aber auch offensiv haben sie natürlich ihre Stärken“, spricht Wichmann voller Hochachtung von den Eichedern.

Eichede noch ohne Gegentor in 2025

Eichede konnte die ersten vier Spiele nach der Winterpause alle gewinnen. Zuletzt gab es ein deutliches 3:0 gegen den Oldenburger SV, der bis zur 77. Minute noch auf ein torloses Remis hoffen durfte. Doch dann trafen Doppeltorschütze Erfurth und Tonder zum standesgemäßen Sieg. Davor gab es drei 1:0 Erfolge gegen den TSB Flensburg, bei Eidertal Molfsee und beim Eckernförder SV. Auch das Halbfinale im Kreispokal konnte mit einem 1:0 bei Preußen Reinfeld erfolgreich gestaltet werden. Damit ist Eichede in diesem Jahr in Pflichtspielen noch ohne Gegentor.

Erfahrenes Gespann leitet Spitzenspiel

Mit Ole Andreas Schulz vom VfL Bad Schwartau pfeift ein Schiedsrichter der Regionalliga-Erfahrung vorzuweisen hat. Ihm zur Seite stehen Kjell-Oke Schneider und Joelina Wendtorff.

Hinsichtlich der erwarteten Zuschauerkulisse für das Spitzenspiel gehen die Erwartungen auseinander. Einige Optimisten rechnen sogar mit einer vierstelligen Zuschauerzahl. „Ich bin froh wenn zumindest 600 Zuschauer kommen. Dafür gibt es in Dithmarschen zu viele Spiele, die zeitgleich stattfinden“, ist Heides Trainer Markus Wichmann, was die zu erwartende Zuschauerzahl betrifft, eher zurückhalten.

Bericht: Olaf Wegerich.