Heider SV vor der großen Chance: Mit breiter Brust in die Relegation

Ab Mittwoch (28. Mai) beginnt für den Heider SV die Aufstiegsrelegation zur Regionalliga Nord. In einer Vierergruppe mit dem FSV Schöningen (Niedersachsen), Altona 93 (Hamburg) und dem SV Hemelingen (Bremen) werden zwei Plätze in der vierthöchsten deutschen Spielklasse vergeben. Drei Spiele, drei Endspiele – für Heide beginnt die Mission Auswärtsspiel in Schöningen, ehe am 1. Juni das Heimspiel gegen Altona 93 ansteht. Das letzte Spiel findet am 4. Juni auf neutralem Platz im Stadion Hoheluft in Hamburg gegen den SV Hemelingen statt.

Heides Trainer Markus Wichmann sieht in dieser Relegation ein offenes Rennen: „Ich glaube, das ist eine ziemlich ausgeglichene Runde, in der jeder in jedem Spiel mit einer 50:50-Chance startet.“ Altona 93 habe vielleicht eine kleine Favoritenrolle, doch diese müssen ja nach Heide reisen und dort „wird auch die Hölle los sein“, weiß Wichmann. Auf die Frage, ob er froh sei, nicht bei Altona antreten zu müssen entgegnete er selbstbewusst: „Ich hätte es genauso genommen, wie andersrum.“

Mit rund 3000 Zuschauern rechnet der Verein beim Heimspiel gegen Altona – eine Kulisse, die auch auf fremdem Platz keine Angst machen würde. Im Gegenteil: „Schönes, ehrwürdiges Stadion da mit den Zuschauern – das hätte genauso viel Spaß gemacht.“ Der Fokus liegt für Wichmann klar auf der eigenen Leistung – Spielglück, Tagesform und die richtige mentale Einstellung seien entscheidend: „Der Kopf muss mitspielen – den dürfen wir nicht in Dithmarschen vergessen. Den müssen wir mit auf die Reise nehmen.“

Heide hat die Gegner intensiv analysiert, dennoch setzt Wichmann vor allem auf das eigene Spiel: „Natürlich werden wir nicht den Fußball neu erfinden in diesen drei Spielen. Aber wir wollen unser Spiel durchdrücken – und schon, dass sich der Gegner ein bisschen nach uns richten wird.“
Dabei zeigt sich der Trainer zuversichtlich, dass seine Mannschaft die richtige Einstellung mitbringt. Trotz des hohen sportlichen Einsatzes überwiegt im Lager des Heider SV die Vorfreude.

Ein entscheidender Punkt: Der Druck, den man sich im Umfeld solcher Entscheidungsspiele häufig macht, existiert in Heide bewusst nicht. Das ist mehr Vorfreude auf den Mittwochabend, dass es endlich losgeht.“ Weder vom Verein noch aus dem Trainerteam werde Druck aufgebaut – im Gegenteil: „Da ist alles völlig tiefenentspannt. Da gehen wir natürlich nicht entspannt rein, aber Druck von außen existiert nicht.“ Vielmehr setzt Wichmann auf einen freien, mutigen Auftritt seiner Mannschaft: „In diesen Spielen musst du schon ein bisschen frech und frei von allen Sorgen aufspielen, um da was mitnehmen zu können.“

Die Relegation zur Regionalliga Nord ist sportlich eine Mammutaufgabe – doch der Heider SV geht sie mit einer Mischung aus realistischer Selbsteinschätzung, guter Vorbereitung und gesunder Portion Lockerheit an. Wenn das Spielglück mitspielt, die Nerven halten und der eigene Spielstil durchkommt, ist der Aufstieg in Reichweite. Die Mannschaft ist bereit. Und die Stadt Heide, wie auch die Fans sowieso.

Bericht und Bild: Ole Jacobsen.