Bochums Moritz Broschinski rief schon direkt nach der 0:1 Niederlage gegen den SC Freiburg die morgige Partie in Kiel zum „Do-or-Die-Spiel“ aus. Ganz so weit wollte Holstein Kiels Trainer Marcel Rapp nicht gehen, aber auch er ordnet das Aufeinandertreffen der beiden Schlusslichter der Bundesligatabelle als ein „bisschen anderes Spiel“ ein. „Jeder weiß um die Tabellenkonstellation. Wir haben den Anspruch das Spiel zu gewinnen. Die Zuschauer werden uns unterstützen, weil auch sie wissen, dass wir das Spiel gewinnen sollten“, fügt der KSV-Coach hinzu, der aber auch der Meinung ist, dass der VfL Bochum diese Partie noch dringender gewinnen muss und Holstein sich somit vielleicht in der Rolle der Umschaltmannschaft wohl fühlen kann. Auf der linken Seite könnte er dabei wieder auf das Duo John Tolkin und Dominik Javorcek setzen, die sich in München empfohlen haben und aus Rapps Sicht sehr variabel sind und sich gut ergänzen.
Keiner will den Ballbesitz
Beide Teams haben einen durchschnittlichen Ballbesitzwert von 43 Prozent in dieser Saison zu verzeichnen und zeichnen sich eher durch andere Statistiken aus. So führen die Gäste beispielsweise die Wertungen um gewonnenen Kopfballduelle und meist begangene Fouls an, während die KSV mit intensiven Läufen und Sprints glänzen kann. Daher könnte sich den Zuschauern ein recht destruktives Kampfspiel zeigen, welches über die Grundtugenden im Endeffekt entschieden werden wird. Die Holstein-Fans sollten also ihre Elf dauerhaft unterstützen, auch wenn es Mal nicht die feine Klinge ist, denn am Ende zählen einzig und alleine die Punkte, die es Sonntag um 15.30 Uhr zu verteilen gibt.
Hofmann aus dem Spiel nehmen
Der VfL hat mit seinem Kapitän und Mittelstürmer Philipp Hofmann den aktuell kopfballstärksten Bundesligaspieler in seinen Reihen, was für viele hohe Bälle in den Kieler Strafraum spricht. „Wir haben auch Abwehrspieler die köpfen können, aber wir wollen auch die Bälle zu ihm hin verhindern. Wir müssen allgemein die Box besser verteidigen. Da bleiben wir dran dieses im Training uns zu erarbeiten“, weiß Rapp um die Schwächen seines Teams, die er kontinuierlich verbessern möchte. Nebenschauplatz der Partie ist auch das Wiedersehen zwischen VfL-Coach Dieter Hecking, der einen klaren Dreikampf zwischen Bochum, Kiel und Heidenheim sieht und Holsteins Co-Trainer Dirk Bremser, die schon viele gemeimsame Stationen als Trainerteam zu verzeichnen haben.
Rapp: „Ich gucke nicht auf Heidenheim“
Sollte der FC Heidenheim am heutigen Samstag in Freiburg punktlos bleibe, könnten die Störche mit einem Sieg gegen Bochum sogar die direkten Abstiegsplätze verlassen. „Ich gucke momentan nicht auf Heidenheim, denn es zählt erst zum Schluss. Allerdings steigen manche Mannschaften schon zwischendrin ab, weil sie im Kopf schon abgestiegen sind. Wir müssen einfach dran bleiben und es sind noch viele Punkte zu vergeben, da können auch noch andere Mannschaften unten rein rutschen und nicht nur Heidenheim“, wird Marcel Rapp weiterhin nur auf das eigene Punktekonto schauen.