Jonas Krumrey – Ruhepol im Holstein-Tor und klare Nummer eins

Seit seinem Wechsel von RB Salzburg an die Förde ist Jonas Krumrey bei Holstein Kiel sofort angekommen. Der 22-jährige Torhüter setzte sich früh gegen Timon Weiner durch und ist in der Liga die klare Nummer eins. Im Pokal gönnt er seinem Kollegen die Bühne – und lebt genau das vor, was seine Rolle ausmacht: Teamgedanke, Ruhe und Klarheit.

Respekt statt Ego – auch im Pokal

Dass Timon Weiner im DFB-Pokal zwischen den Pfosten steht, nimmt Krumrey ohne Neid an. „Wir arbeiten jeden Tag gemeinsam in der Torwartgruppe. Da gönnt man sich solche Momente“, sagt er. Gerade der Pokalsieg in Hamburg sei für das gesamte Team enorm wichtig gewesen. Persönliche Befindlichkeiten stellt der Keeper bewusst hinten an.

Fokus trotz schwieriger Tabellenlage

Sportlich steht Holstein in einer herausfordernden Phase. Die Mannschaft weiß, dass die Hinrunde nicht den eigenen Ansprüchen entsprach. „Wir sind uns der Situation bewusst“, sagt Krumrey offen. Panik sei aber fehl am Platz. Vielmehr gehe es darum, sich von Woche zu Woche zu verbessern und die nächsten Schritte zu machen – beginnend mit dem nächsten Spiel in Magdeburg.

Zwischen Zufriedenheit und Anspruch

Auch nach zuletzt ordentlichen Auftritten mit Punktgewinnen bleibt der Keeper realistisch. Natürlich sei ein Punkt besser als keiner, gleichzeitig wisse man, dass mehr möglich gewesen wäre. „Als Torwart freust du dich über wenige Gegentore – aber am Ende zählt nur der mannschaftliche Erfolg“, betont er. Dass Holstein offensiv zu wenig Ertrag aus guten Phasen zieht, beschäftigt auch ihn.

Die Salzburger Schule im Kieler Tor

Auffällig ist Krumreys aktives Mitspielen und sein konsequentes Verschiebeverhalten mit der Abwehr. Für ihn kein Zufall. „Das habe ich in Salzburg gelernt“, erklärt er. Dort sei großer Wert darauf gelegt worden, dass der Torwart Teil des gesamten Spielsystems ist – auch taktisch. Diese Ausbildung zahlt sich nun sichtbar aus.

Keine Grübelei, sondern Aufarbeitung

Trotz liegen gelassener Punkte verliert sich Krumrey nicht in Selbstzweifeln. Natürlich ärgere man sich nach Spielen, doch der Fokus liege auf Analyse und Umsetzung. „Man darf sich nicht zu lange mit einem Spiel beschäftigen“, sagt er. Das Gelernte müsse in die Trainingswoche mitgenommen werden – dann sei auch der Kopf wieder frei.

Ankommen an der Förde

Privat hat der gebürtige Salzburger den Tausch von Bergen gegen Meer gut angenommen. Heimweh kennt er kaum. „Ich fühle mich wohl hier, bin gut aufgenommen worden“, sagt Krumrey mit einem Lächeln. Der Blick geht nach vorn – sportlich wie menschlich.

Gemeinsam aus der Situation

Am Ende bleibt seine Botschaft klar: Holstein Kiel kann diese Phase nur als Einheit bewältigen. „Wir müssen miteinander aus dieser Situation herauskommen“, sagt Krumrey. Mit Ruhe, Arbeit und Zusammenhalt – Tugenden, die der junge Stammtorwart Woche für Woche vorlebt.

Artikel und Bild: Ole Jacobsen.