Linienrichter bewahrt Rönnau vor Wechselfehler – OTSV steigt ab!

Der SC Rönnau 74 hat das große Ziel erreicht: Nach einem dramatischen 3:3 (0:2) im Rückspiel beim Osterrönfelder TSV sicherte sich das Team von Trainer Jan Vogelsang den Klassenerhalt in der Landesliga. Die Grundlage dafür hatten die Rönnauer mit dem 2:0-Sieg im Hinspiel gelegt – und auch in Osterrönfeld starteten sie stark.

Vor rund 500 Zuschauern legten die Gäste einen Traumstart hin: Adrian Rupsch traf bereits in der 15. Minute zur Führung und legte in der 36. Minute sogar das 0:2 nach. „Du führst zur Halbzeit 2:0 – da hast du das Spiel eigentlich im Sack“, kommentierte Jan Vogelsang den komfortablen Zwischenstand.

Doch der OTSV kam mit Wut im Bauch aus der Kabine – auch begünstigt durch eine umstrittene Szene. „Das 2:1 darf so nicht zählen“, ärgerte sich Vogelsang. „Der Einwurf war bestimmt 30, eher 40 Meter vom eigentlichen Ort entfernt. So überwerfen sie unsere Abwehr und machen das Tor.“ Nur wenige Minuten später fiel auch der Ausgleich. „Da ging das große Zittern ein bisschen los.“

In einer kritischen Phase reagierten die Gäste und stellten ihr Spiel um. „Wir haben die Ketten höher geschoben und mehr Druck aufgebaut. Danach kam von Osterrönfeld auch nichts Zwingendes mehr“, so Vogelsang. In der 89. Minute brachte ein Konter die erneute Führung: Mats Hamann setzte sich auf der rechten Seite durch und bediente seinen Bruder Tim, der zum 2:3 einschob.

Doch der OTSV schlug noch einmal zurück: Felix Peter Struck traf in der 90. Minute zum 3:3. Der Treffer aufs kurze Eck wäre eigentlich haltbar gewesen, wie Vogelsang offen zugab: „Tim Meier sagt selbst, den muss er halten. War wohl etwas verdeckt. Aber das war uns dann auch egal. Das Ding war durch.“

Fast wäre der Trainer in der hektischen Schlussphase noch zum tragischen Helden geworden: „Ich hätte fast den sechsten Spieler eingewechselt. Der Linienrichter hat uns gerade noch rechtzeitig gestoppt“, sagte Vogelsang mit einem Schmunzeln. Ein Fauxpas, der zum Glück ohne Folgen blieb.

Der Coach erinnerte zudem an den dramatischen letzten Spieltag der regulären Saison: „Wir waren eigentlich schon abgestiegen – in Lägerdorf. Dann kommt das 1:1 von Zimmermann für Preetz in Bordesholm. Hier nochmal ein großes Dankeschön!“ Letztlich sieht Vogelsang sein Team aber zurecht gerettet: „Was die Mannschaft geleistet hat, war stark – Klassenerhalt absolut gerechtfertigt.“

Während in Rönnau nun Busfahrt, Kabinenparty und drei Wochen Sommerpause anstehen, herrscht beim Osterrönfelder TSV Enttäuschung. Trotz des zweitbesten „Ballermanns“ der Landesliga Schleswig mit Felix Peter Struck (21 Tore), muss der OTSV den bitteren Gang in die Verbandsliga antreten.

Bericht und Bild: Ole Jacobsen.