Lio Rothenhagen: Zwischen Oberliga, Zweitligatraining und U20-Nationalteam

Er ist 19 Jahre alt, hütet bei Holstein Kiel II das Tor in der Oberliga und wurde zuletzt dreimal in Folge für die deutsche U20-Nationalmannschaft nominiert: Lio Rothenhagen gehört zu den spannendsten Torwarttalenten im Kieler Fußball. Im September und Oktober stand er jeweils im Kader von Hannes Wolf, kam dabei insgesamt auf 54 Einsatzminuten. Wir haben mit dem jungen Keeper über seine Eindrücke, Ziele und seinen Alltag zwischen NLZ, U23 und Profikader gesprochen.

„Es ist immer eine Ehre, für sein Land zu spielen“

Moin Lio, du wurdest nun erneut für die U20-Nationalmannschaft nominiert und warst auch schon beim letzten Mal dabei. Letztes Mal hast du sogar 45 Minuten gespielt. Wie hast du den Lehrgang und das Spiel erlebt?
Rothenhagen: „Es ist immer eine Ehre, für sein Land auflaufen zu dürfen. Es hat wieder sehr viel Spaß gemacht und macht weiterhin Lust auf mehr. Leider konnten wir uns gegen gute Portugiesen dieses Mal nicht durchsetzen, aber ich habe wieder neue, wertvolle Erfahrungen sammeln können.“

„Ein Highlight – aber ich habe noch größere Ziele“

Bestätigen dich diese Nominierungen in deiner Entwicklung?
Rothenhagen: „Bei der U20 dabei zu sein, ist etwas unfassbar Cooles. Es ist auf jeden Fall ein Highlight, diese Reisen mitzuerleben. Das zeigt mir, dass ich auf einem guten Weg bin. Aber natürlich habe ich noch größere Ziele – und daran werde ich weiter hart arbeiten.“

Wie erfährst du überhaupt, dass du nominiert wirst?
Rothenhagen: „Der Torwarttrainer hat mir per Anruf Bescheid gegeben. Da habe ich mich natürlich sehr gefreut.“

„Das Umfeld ist sehr nett – man findet sich schnell rein“

Wie fühlt es sich an, als 19-Jähriger in ein Team zu kommen, in dem vieles neu ist?
Rothenhagen: „Ich kannte viele Spieler und Leute vom Staff schon von den vorherigen Lehrgängen. Das Umfeld dort ist sehr nett, so dass man sich immer wieder schnell einfindet.“

Über Ziele und Zukunft

Viele sehen dich als großes Kieler Torwart-Talent. Wo siehst du dich in fünf Jahren?
Rothenhagen: „Fünf Jahre sind eine lange Zeit. Jeder Profi träumt natürlich davon, irgendwann in der Bundesliga zu spielen. Aber dafür ist es wichtig, hart zu arbeiten und sich täglich zu verbessern. In naher Zukunft geht es für mich erst einmal darum, so viele Spiele wie möglich auf bestmöglichem Profiniveau zu machen.“

Zwischen Oberliga und Zweiter Liga

Du trainierst mit dem Profiteam, spielst aber in der Oberliga. Welche Ergebnisse checkst du nach einem Spieltag zuerst – Oberliga oder Zweite Liga?
Rothenhagen: „Ich schaue mir allgemein viele Endergebnisse aus verschiedenen Ligen an, weil ich sehr viel Fußball schaue und gut informiert sein will. In Deutschland zum Beispiel auch mal die Dritte Liga.“

Dieses Interview wurde bereits vor knapp zwei Wochen geführt.
Interview und Bild: Ole Jacobsen.