Schülke: Mit Kilia in die Jugend-Regionalliga

„Ich liebe das, was ich in Kronshagen tue. Ich mache das zu 100 Prozent ehrenamtlich für die Jugendlichen, ihre Eltern und meine Trainer. Ich werde es weiter machen, solange man mich lässt“, sagt Mario Schülke, der sportlicher Leiter des TSV Kronshagen ist, aber ab Sommer die gleiche Position beim Kieler Traditionsclub FC Kilia bekleiden wird.

Zum Bruch mit dem werdenden Ex scheint es gekommen zu sein, weil die Gemeinde und der teils neu aufgestellte Vorstand des Gesamtvereines mehr auf Breitensport, als auf Leistungsfußball im Jugendbereich setzen möchten. „Außerdem verliert die Fußballabteilung super engagierte Persönlichkeiten“, so Schülke. Nach und nach legten Schiedsrichterobmann Jannik Prodzinski, Jugendobmann Thomas Gude (zum 01.02.2025), Sportlicher Leiter Jugendfußball Mario Schülke (30.06.2025) und Rex Wegner als Fußballobmann  (1. Vorsitzender Fußball) ihre Ämter nieder. Zuletzt gab dann auch noch der 2. Vorsitzende der Fußballer, Henrik Krüger, der gleichzeitig als rechte Hand Schülkes galt, seinen sofortigen Abschied öffentlich bekannt. „Zu den Beweggründen der Rücktritte oder gar zu internen Fehltritten möchte ich mich öffentlich nicht äußern. Denn der Fokus liegt nun darauf für die Spieler und unsere Trainer einen versöhnlichen Saisonendspurt zu generieren“, so der Familienvater weiter.

„Bei Kilia sind die Möglichkeiten zur Entwicklung deutlich größer“, lenkt der Berufssoldat das Thema um auf seine kommende, spannende Aufgabe ab Sommer. „Bis dahin werde ich mich aber voll und ganz um die Kronshagener Jungs kümmern und für Kilia vorerst nur im Hintergrund die Strippen ziehen“, so Schülke weiter. Bei Kilia wird derweil ein Kompetenzteam um den zukünftigen Jugendobmann Henrik Krüger herum aufgebaut, in dem unter anderem Vereinspräsident Volker Roese, Harry Witt und auch Teile des Ligatrainerstabes mitwirken, um im Vorwege auf die nächste Saison die Strukturen zu schaffen, die es braucht, um erfolgreich arbeiten zu können. „Zum Startschuss am 01.07.2025 werden wir ein umfassendes Team zusammengestellt haben, das sich um alle fußballspezifischen, sowie um die sportmedizinischen und sozialpädagogischen Bereiche kümmert.“

„Wir wollen mittelfristig eine der Leistungsmannschaften (C/B/A-Jugend) in die Regionalliga bringen. Wenn uns das gelingt, ist es der Türöffner für alle weiteren Teams“, setzt sich Schülke hohe Ziele, an denen er sich messen lassen will. „Regionalliga neben Holstein Kiel ist in Kiel definitiv möglich, aber das nur beim FC Kilia als reiner Fußballclub, weil man hier dafür offen ist und hier alles dafür getan wird. Wir wollen die ganz klare Nummer zwei hinter Holstein werden“, setzt der Übungsleiter fort, der sich offen hält sogar selbst eine der Mannschaft zu trainieren.

Für das nötige Kleingeld soll ein Jugend-Förderverein sorgen. „Es gibt viele Menschen, mir inklusive, die spenden lieber für die Jugend, als für den Herrenfußball. Denen werden wir eine gute Möglichkeit bieten“, wirbt Schülke um Interessenten. Dennoch weiß auch er, dass das Geld alleine nicht reichen wird. „Wir brauchen in jeder Altersklasse lizenzierte, gute Trainer, die Menschenfänger sind und die es aus Liebe zum Sport und nicht für Kohle machen. Ich habe im Laufe der Jahre tolle Trainer kennen gelernt und diese werden wir von unserem Konzept überzeugen“, gibt sich Schülke sehr optimistisch. Über diese neuen Trainer sollen dann auch hochtalentierte Spieler mit ihren Eltern den Weg zum FC Kilia finden.

„Wir werden allen Jugendlichen aus Kiel und Umland, die es bisher nicht bei Holstein ins NLZ geschafft haben, dort gar nicht hin möchten, oder aussortiert worden sind, eine Heimat im Leistungsfußball bieten“, plant Schülke. Dabei weiß er aber auch, dass es sich niemals um ein kurzfristiges Abenteuer handeln darf, sondern ein Projekt über viele Jahre sein soll, was in einigen Jahren dann auch einer Herren-U23 und Regionalligamannschaft bei Kilia durch interne Talente hilfreich zur Seite stehen soll.

Durch die neuen Ligastrukturen im Jugendbereich des SHFV ist es möglich ab Sommer binnen eines halben Jahres in die Oberliga zu kommen. Mannschaften können von sich aus für die Landesliga melden und spielen dann ein halbes Jahr eine Qualifikation zur Oberliga. Dieser schnelle Weg kann allerdings nur von Erfolg gekrönt sein, wenn es den handelnden Personen des FC Kilia Kiel gelingt schon im Sommer sehr starke C-, B-, und A-Jugendliche von dem ambitionierten Projekt zu überzeugen.

(Bildquelle: Patrick Nawe)