Nach dem Abstieg in die Landesliga beginnt bei der SpVg Eidertal Molfsee ein neues Kapitel – mit einem vertrauten Gesicht an der Seitenlinie.
Nedim Hasanbegovic, zuletzt spielender Co-Trainer unter Patrick Herrmann, übernimmt die 1. Herren als Chefcoach. Es ist seine erste Station in alleiniger Verantwortung – und gleichzeitig ein Neustart für einen Verein, der nach schwierigen Monaten wieder nach vorn blicken will.
Vom Mitläufer zum Taktgeber
„Es ist einfach etwas anderes“, sagt Hasanbegovic über seine neue Rolle. „Man trägt die volle Verantwortung, muss sich um viele Dinge kümmern – aber genau das erfüllt mich.“ Der 37-Jährige genießt die Möglichkeit, nun eigene Ideen umsetzen zu können, auch wenn er betont: „Schon unter Patrick hatte ich viel Einfluss. Aber jetzt kann ich meine Gedanken komplett einfließen lassen – das ist ein tolles Gefühl.“
Eigene Handschrift mit klarem Kompass
Spielphilosophie und Prinzipien? Die Basis bleibt bestehen. Doch Hasanbegovic justiert nach. „Wir haben immer nach Leitlinien trainiert und gespielt, das bleibt auch so. Vielleicht ändern sich Nuancen – etwa, wo wir attackieren oder wie wir bestimmte Räume verteidigen. Aber im Kern bleiben wir bei unserem Ansatz.“ Was genau diese Prinzipien beinhalten, will der neue Coach bewusst nicht öffentlich machen. „Das ist unser internes Handwerkszeug. Jeder Trainer hat sein System – unsere Leitlinien helfen, egal in welcher Formation.“
Lernen von den Besten – und aus der eigenen Vergangenheit
Dass Hasanbegovic in jungen Jahren viel erlebt hat, spiegelt sich auch in seiner Trainerhaltung wider. „Ich habe von jedem Trainer etwas mitgenommen – von Michael Rohwedder, Timo Bruns, natürlich Patrick Herrmann. Aber besonders geprägt hat mich Norbert Eggert – durch seine Professionalität. Das hat mein Mindset als Spieler und nun auch als Trainer geformt.“
Luft nach oben – aber positive Entwicklung
Die Vorbereitung ist im vollen Gange, aber noch nicht abgeschlossen. „Wir sind noch nicht bei 100 Prozent“, sagt Hasanbegovic ehrlich. „Aber die Jungs ziehen mit. Es ist ein Prozess – wir arbeiten mit System in Phasen und feilen immer weiter an der Feinjustierung.“ Der neue Coach hat dabei einen klaren Plan: „Ich habe vier Phasen definiert, in denen wir bestimmte Schwerpunkte setzen. Wir sind gerade in Phase zwei – und wissen, dass wir jede Trainingseinheit effizient nutzen müssen.“
Lob für Keeper Mika – und klare Zielsetzung
Im jüngsten Testspiel überzeugte vor allem ein Spieler: Torwart Mika Mohr. „Er hatte einen bärenstarken Tag“, lobt Hasanbegovic. „Wer ihn kennt, weiß, dass er solche Spiele in sich hat. Heute war definitiv eines davon.“ Auf die Frage nach der Saisonzielsetzung antwortet Hasanbegovic klar: „Der direkte Wiederaufstieg sollte unser gemeinsamer Anspruch sein. Ob das gelingt, wird sich zeigen – aber die Richtung muss stimmen.“
Fazit: Ein Neuanfang mit Substanz
Nedim Hasanbegovic steht für eine neue Generation Trainer: modern, reflektiert, strukturiert. Und obwohl er noch am Anfang seiner Laufbahn steht, bringt er alles mit, was ein Team braucht – vor allem eine klare Vorstellung davon, wie Fußball gespielt werden soll. Der Aufstieg ist das große Ziel. Aber unabhängig vom Tabellenplatz steht fest: Bei Eidertal wird wieder mit Plan gearbeitet.
Bericht und Bild: Ole Jacobsen.