Patrick Storb erlöst den Heider SV gegen Preußen Reinfeld in letzter Minute

Was für ein Spiel! In einer dramatischen und phasenweise hochklassigen Partie setzte sich der Heider SV mit viel Dusel 4:3 (2:0) beim SV Preußen Reinfeld durch und verteidigt damit zumindest bis zum 26. April den zweiten Tabellenplatz. Dann geht es mit einem Heimspiel gegen den VfR Neumünster weiter. Der SV Eichede könnte mit einem Sieg am Sonntag gegen die U21 des VfB Lübeck bis auf einen Punkt heranrücken.

Heide startet souverän

Bei sommerlichen Temperaturen erwischten die Dithmarscher den besseren Start. Noah Kurzbach (11.) brachte den HSV nach einer Ecke per Kopf in Führung. Danach kontrollierten die Gäste die Partie, agierten souverän und ließen kaum Chancen zu. Kurz vor der Pause erhöhte Mika Kieselbach (44.) per Seitfallzieher auf 2:0.

Marco hält Elfmeter – und Reinfeld dreht auf

Nach dem Seitenwechsel hatte Heide die große Chance zur Vorentscheidung, doch Azat Selcuk (50.) scheiterte per Foulelfmeter an Keeper Daniel Marco, der auch den Nachschuss glänzend parierte. Diese Szene wirkte wie ein Weckruf für die Reinfelder, die plötzlich aufdrehten.

Vier Minuten Schockstarre für Heide

Innerhalb von nur vier Minuten stellten die Gastgeber das Spiel komplett auf den Kopf: Franz Schlatow (55.) per Kopf, Thierry Spieker (56.) mit einem Flachschuss und Christoph Böckelmann (59.) nach einem abgewehrten Freistoß trafen zur 3:2-Führung. Heide wirkte völlig von der Rolle und hatte Glück, dass Reinfeld nicht noch einen Treffer nachlegte.

Wichmann bringt frischen Wind

Trainer Markus Wichmann reagierte mit mehreren Wechseln. Lucas Groß (61.), Pascal Ayene (69.) sowie später Harms, Dahm und Soumah (alle 78.) sorgten für neuen Schwung. Und der zeigte Wirkung: Nach Vorarbeit von Ayene traf erneut Mika Kieselbach (78.) per Kopf zum 3:3-Ausgleich.

Storb trifft in letzter Minute

Heide drängte nun auf den Sieg – und wurde belohnt. Wieder war es Ayene, dessen Flanke Reinfelds Keeper falsch einschätzte. Die misslungene Faustabwehr landete direkt bei Patrick Storb (90.), der per Direktabnahme zum 4:3-Endstand traf. Riesiger Jubel bei Spielern und Trainerteam – für Abwehrchef Storb war es bereits der 9. Saisontreffer.

Lob für Reinfeld trotz Niederlage

Trotz der späten Niederlage zeigte sich Preußen-Reinfelds sportlicher Leiter Benjamin Matejka stolz: „In der ersten Hälfte wollten wir tief stehen und Nadelstiche setzen. Was wir in der zweiten Halbzeit gezeigt haben, war ein sensationelles Oberligaspiel.“

Fazit

Reinfeld schnupperte an der Sensation und hätte einen Punkt verdient gehabt. Heide zeigte jedoch Nehmerqualitäten und schlug spät, aber eiskalt zurück. Für ein Team mit Regionalliga-Ambitionen gilt es allerdings, die Phase mit den drei Gegentoren binnen vier Minuten dringend aufzuarbeiten. Solche Aussetzer könnten in der möglichen Aufstiegsrunde teuer werden.

SV Preußen Reinfeld: Marco – Pirch (46. Lahi), Böckelmann, Krück, Abe – Taritas, Miljic – Möller, Schlatow (69. Bäßler), Czeschel (46. Spiecker) – Frers (80. Ejleh).

Trainer: Pascal Lorenz.

Heider SV: Gründemann – Kröger (78. Dahm), Storb, Busch – Lambach, Hinz (69. Ayene), Wolf (78. Harms), Selcuk (61. Groß) – Kurzbach (78. Soumah), Gieseler, Kieselbach.

Trainer: Markus Wichmann.

Schiedsrichter: Jan Mika Kröhnert (Holstein Kiel). Hatte das in der 2. Hälfte hart umkämpfte aber faire Spiel gut im Griff.

Assistenten:  Florian Lisiak und Jannik Prodzinski.

Tore: 0:1 Noel Kurzbach (11.), 0:2 Mika Kieselbach (41.), 1:2 Franz Schlatow (55.), 2:2 Thierry Spieker (56.), 3:2 Christoph Böckelmann (59.), 3:3 Mika Kieselbach (78.), 3:4 Patrick Storb (90.).

Zuschauer: 100 am Bischofsteicher Weg in Reinfeld. Dieses rassige in der zweiten Halbzeit sehr kurzweilige Oberliga-Spiel mit vielen schönen Toren und Torraumszenen hätte bedeutend mehr Zuschauer verdient gehabt.

Bericht: Olaf Wegerich, Bilder: Volker Schlichting.