PSV Neumünster mit 5-1 gegen RS Kiel trotz Ampelkarte

Marvin Ehlert frei vor Torhüter Oliver Stein (RS Kiel) – Foto O.W.

Der PSV Neumünster präsentiert sich auch im dritten Testspiel nach der Winterpause in guter Frühform und fährt den dritten Sieg ein. Auf dem Kunstrasenplatz im städtischen Stadion von Neumünster konnte der Landesligist Rot-Schwarz Kiel deutlich mit 5:1 (3:0) bezwungen werden. Einziger Wermutstropfen in einem jederzeit sehr fairen und kurzweiligen Spiel war die gelb-rote Karte gegen den PSV-Spieler Paul Falk, der nach fast halbjährlicher Verletzungspause wegen eines Knorpelschadens sich gerade erst wieder mühsam zurückgekämpft hatte. Nach Schilderung von Augenzeugen hatte sich die Szene folgendermaßen abgespielt: PSV-Spieler Benny Klimmek hatte seinen Gegenspieler im Zweikampf leicht gegen Paul Falk geschubst. Falk erhielt dafür völlig zu Unrecht von Schiedsrichter Jorrit Jessen den gelben Karton gezeigt und kommentierte das wohl laut Wahrnehmung von Außenstehenden mit den Worten „was ist denn das für ein kranker Pfiff“ .  Jessen zeigte keine Gnade und schickte Falk sofort mit gelb-roter Karte zum Duschen. Bitter für Falk, der damit am nächsten Wochenende erneut pausieren muss.

Aus sportlicher Sicht lief die Partie für den Flens-Oberligisten vor allem in der ersten Hälfte sehr gut. Bis auf Tim Möller, der wegen einem Muskelfaserriss passen musste, in der kommenden Woche aber wieder in das Training einsteigen wird, hatte der PSV alle Mann an Bord. Trainer Marco Frauenstein, der beruflich stark gefordert ist, war erneut unabkömmlich, wird aber beim nächsten Testspiel wieder dabei sein. Bereits frühzeitig hatten die spielstarken Gastgeber durch Fyn Claasen (10.) vorgelegt. Nach einem Eckball von Wirbelwind Nils Drauschke lauerte Claasen am zweiten Pfosten und traf per Kopfball.

Der PSV war auch in der Folge klar Spiel bestimmend mit viel Tempo in der Vorwärtsbewegung. RS-Keeper Oliver Stein bekam wiederholt die Gelegenheit sich auszuzeichnen und erledigte das mit Bravur. Das schnelle Kombinationsspiel der Gastgeber wurde noch vor der Pause mit zwei weiteren Toren belohnt. Beide Treffer gingen auf das Konto von Torjäger Timo Barendt. Beim ersten Treffer legt Nils Drauschke uneigennützig ab für den besser postierten Timo Barendt (33.), der mit einem platzierten Flachschuss aus zentraler Position auf 2:0 erhöht. Beim dritten Treffer kann sich Marvin Ehlert gegen den mutig aus seinem Tor herausstürzenden Kieler Torhüter durchsetzen und passt dann auf den frei stehenden Timo Barendt (41.), der mühelos zum dritten Treffer vollenden kann.

Nach sieben Wechseln in der Pause kann der Flens-Oberligist durch einen Doppelschlag noch zwei weitere Treffer nachlegen. Beim vierten Treffer dem eine Balleroberung von Meiko Werner voraus ging, hatte Jesper Tiedemann (53.) gut freigespielt wenig Mühe auf 4:0 zu erhöhen. Nur 120 Sekunden später hatte Tom Zarpe dem Gegner in der Vorwärtsbewegung den Ball abgenommen. Aus einer unübersichtlichen Situation landete dann der Abpraller bei Youssef Bouzoumita (55.), der die Ruhe behielt und überlegt zum 5:0 Zwischenstand einschob. Nur fünf Minuten später erfolgte die Situation, die zur Hinausstellung von Paul Falk führte. Versuche der PSV-Verantwortlichen mit dem Schiedsrichter ins Gespräch zu kommen führten zu keinem Erfolg. In der jederzeit fairen Partie zeigte Schiedsrichter Jessen in der Schlussphase noch dreimal die gelbe Karte. Ben-Joel Jarik (85.) nutzte eine der wenigen Chancen der Gäste zum verdienten Ehrentreffer.

„Das war ein richtig gutes Testspiel von uns. Vor allem haben wir eine gute erste Hälfte gespielt. Allerdings war es mit unserer Chancenauswertung ähnlich wie in der letzten Woche. Das war schon teilweise Hanebüchen was wir da haben liegen lassen. In der zweiten Hälfte haben wir dann in Unterzahl kompakt verteidigt“, zog PSV-Trainer Dennis Buthmann trotz allen Nebenkriegsschauplätze ein positives sportliches Fazit. Richtig zufrieden ist man beim PSV mit Winterneuzugang Geart Latifi. „Geart ist unheimlich zweikampfstark und hat unsere Abläufe schon gut verinnerlicht. Zudem ist er ein sehr herzlicher Typ und kommt mit allen gut aus“, ist Buthmann voll des Lobes über seinen ehrgeizigen Abwehrspieler. Mit Mats Melahn, Paul Sachse, Benny Klimmek und eben Geart Latifi darf man sich bei den Ordnungshütern glücklich schätzen vier starke Innverteidiger aufbieten zu können.  So war es auch wenig verwunderlich, das der Test dazu genutzt wurde um Spieler auf für sie ungewohnten Positionen zu testen. So lief beispielsweise Mats Melahn als Rechtsverteidiger auf.

Kommentar: Vielleicht sollten die Verantwortlichen für die Schiedsrichteransetzung noch einmal überdenken, ob es wirklich eine gute Idee ist Jessen auch in der nächsten Woche das Testspiel des PSV gegen den Wiker SV pfeifen zu lassen.

PSV Neumünster: Franzenburg (46. Weiß)   – Werner, Sachse (46. Tiedemann), Latifi, Melahn (46. Schulze) – Claasen (46. Falk), Marvin Ehlert (46. Klimmek) – Bouzoumita, Drauschke (46. Zinkondo), Küffner (46. Zarpe)  – Barendt.

Trainer: Dennis Buthmann und Niels Voss.

Schiedsrichter: Jorrit Jessen (TSV Wankendorf) Bis zur fragwürdigen Hinausstellung von Falk mit einer respektablen Leistung in einem allerdings sehr fairen Spiel.

Assistenten: Niclas Weiß und Fynn Sydney Hagemann.

Gelb-rote Karte: Paul Falk (61. PSV Neumünster).

Tore: 1:0 Fyn Claasen (10.), 2:0Timo Barendt (33.), 3:0 Timo Barendt (41.), 4:0 Jesper Tiedemann (53.), 5:0 Youssef Bouzoumita (55.), 5:1 Ben-Joel Jarik (85.).

Zuschauer: 70 auf dem Kunstrasenplatz im städtischen Stadion in Neumünster.

Bereicht und Fotos: Olaf Wegerich.

Torhüter Oliver Stein und Tim Oliver Kannenberg (RS) stoppen Til Küffner (PSV) mit vereinten Kräften – Foto O.W.

RS-Keeper Oliver stein zeigte einige starke Paraden – Foto O.W.