Rapp bleibt klar: Angst hilft nicht – Holstein sucht Lösungen

Trotz der angespannten tabellarischen Situation bleibt Marcel Rapp bei Holstein Kiel seiner Linie treu. Vor dem wichtigen Auswärtsspiel beim 1. FC Magdeburg machte der Cheftrainer im Gespräch deutlich, dass Angst aus seiner Sicht der falsche Begleiter im Kampf um Punkte ist.

Die Störche wissen um ihre Lage, machen sich aber keine falschen Illusionen. „Wir wissen, dass wir zu wenig Punkte haben – das wussten wir vor sechs Wochen genauso wie jetzt“, erklärte Rapp. Entscheidend sei jedoch der Umgang damit. Die Mannschaft lasse sich nicht hängen, investiere viel und arbeite weiter an Lösungen. Angst zu schüren bringe nichts, vielmehr gehe es um Haltung, Überzeugung und die klare Ausrichtung, Spiele gewinnen zu wollen.

Personell weiter Fragezeichen

In personeller Hinsicht bleibt die Lage angespannt. Alexander Bernhardsson befindet sich nach wie vor in einer Kontrollphase, ein Einsatz in Magdeburg ist nicht ausgeschlossen, aber auch nicht sicher. Carl Johansson wird in diesem Jahr definitiv nicht mehr zurückkehren, der Aufbau nach seinen Knieproblemen läuft mit Blick auf 2026. Auch der gesperrte Lasse Rosenboom wird aktuell dosiert belastet, sodass Alternativen auf den Außenbahnen geprüft werden.

Unzufriedenheit – aber kein Bruch

Rapp räumte ein, dass die Stimmung zuletzt rauer geworden sei. Nach ausbleibenden Ergebnissen sei Unzufriedenheit normal, Gespräche würden direkter geführt. Trotzdem betonte er, dass das Mannschaftsgefüge intakt sei. „Nicht alles ist Friede, Freude, Eierkuchen – und das ist auch okay“, so der Kieler Coach. Wichtig sei, dass weiterhin gemeinsam gearbeitet werde.

Defensive stabil, Offensive im Fokus

Ein zentrales Thema bleibt die Chancenverwertung. Holstein schießt zu wenige Tore, obwohl regelmäßig Möglichkeiten vorhanden sind. Rapp sieht Fortschritte im Spiel, fordert aber mehr Konsequenz im letzten Drittel. Gleichzeitig hebt er die Stabilität der Defensive hervor. Abgesehen von Standards lasse sein Team kaum Gegentreffer aus dem Spiel zu. Der Schlüssel liege im besseren Gleichgewicht zwischen Absicherung und Durchschlagskraft.

Vorfreude auf das Viertelfinale

Trotz Liga-Alltag richtet sich der Blick auch schon auf den DFB-Pokal. Mit dem VfB Stuttgart wartet im Viertelfinale ein großer Name – und ein Heimspiel. „So ein Spiel hat es in Kiel nicht oft gegeben“, sagte Rapp. Die Aufgabe sei schwer, die Vorfreude im Verein jedoch groß.

Holstein Kiel geht damit weiter seinen Weg: ohne Panik, mit Klarheit – und dem festen Willen, sich sportlich zu belohnen.

Artikel und Bild: Ole Jacobsen.