Mit einem verdienten 2:0-Erfolg über den Osterrönfelder TSV verschafft sich der SC Rönnau 74 eine glänzende Ausgangsposition für das Rückspiel der Landesliga-Abstiegsrelegation. Die Mannschaft von Trainer Jan Vogelsang zeigte auf dem Kunstrasen in Wahlstedt, auf den die Partie aufgrund des Wetters kurzfristig umgelegt worden war, von Beginn an die klar bessere Spielanlage und hätte schon früh für eine Vorentscheidung sorgen können.
Blitzstart mit Wirkungstreffer
Schon nach fünf Minuten zappelte der Ball erstmals im Netz: Nach einem Konter kam der Ball zu Torge Willhoeft, der aus rund 18 Metern Maß nahm und den Ball sehenswert ins lange Eck schlenzte – das 1:0 für Rönnau. Nur wenige Minuten später glaubte das Team bereits den zweiten Treffer zu bejubeln, doch eine Kopfballverlängerung nach einer Ecke, die am zweiten Pfosten verwertet wurde, wurde vom Assistenten wegen Abseitsstellung einkassiert.
Riesenmöglichkeit im Dreierpack
In der 16. Minute hätte der SC Rönnau endgültig davonziehen müssen: Erst scheiterte Janick Loose völlig frei am Osterrönfelder Keeper, dann vergab Adrian Rupsch im Nachschuss, ehe auch Melvin Jöns am glänzend aufgelegten Schlussmann hängen blieb – eine überragende Dreifachparade von Silas Jurkat-Einfeldt hielt den OTSV im Spiel.
Rönnau dominiert, Osterrönfeld ohne Ideen
Rönnau blieb am Drücker, spielte variabel und suchte sowohl mit Diagonalbällen als auch flachen Pässen immer wieder die Tiefe. Osterrönfeld hingegen wirkte ideenlos, zu passiv und konnte kaum gefährliche Angriffe initiieren. Mitte der ersten Halbzeit verflachte die Partie ein wenig – bis zur 30. Minute, die alle wieder wach rüttelte. Da zimmerte Rönnaus Nummer 10, Ardian Rupsch, nach Kopfballvorlage den Ball per Seitfallzieher an die Latte – von dort sprang er hinters Tor. Wieder war es nichts mit dem 2:0.
Doch Rönnau ließ sich nicht beirren. Kurz vor der Pause setzte erneut Rupsch einen Fernschuss ab, Osterrönfelds Keeper konnte den Ball nicht festhalten, doch auch der Nachschuss von Kjell Niklas Miltkau fand nicht den Weg ins Tor, da OTSV-Schlussmann Jurkat-Einfeldt Kopf und Kragen riskierte. So blieb es beim hochverdienten 1:0 zur Pause – von den Gästen war offensiv nichts zu sehen.
Osterrönfeld wacher – aber Rönnau bleibt stabil
Nach dem Seitenwechsel kam Osterrönfeld wacher aus der Kabine. In der 49. Minute flog ein Abschluss von Felix Struck nur knapp über das Rönnauer Gehäuse – die erste nennenswerte Chance überhaupt für die Gäste. In der Folge agierte der OTSV auf Augenhöhe, blieb aber in der letzten Konsequenz harmlos. Immer wieder scheiterten sie am disziplinierten Abwehrverbund des SCR, der vor allem von Abwehrchef Peter Lennard Koth-Rosbach souverän organisiert wurde. Die gefährlichsten Aktionen nach vorne konnte der OTSV über die rechts Angriffsseite verzeichnen, wo Struck wirbelte, doch seine Hereingaben fanden meisten keinen Abnehmer im Zentrum.
Später Treffer bringt die Vorentscheidung
In der 83. Minute fiel dann doch das überfällige zweite Tor: Nach einer Ecke war es diesmal Kjell Niklas Miltkau, der am ersten Pfosten goldrichtig stand und den Ball via Innenpfosten zum 2:0 über die Linie drückte. Osterrönfeld hatte in der 88. Minute noch eine gute Gelegenheit durch Dolph-Fynn John, doch der Schuss aus halbrechter Position ging deutlich drüber.
Trainer Vogelsang lobt Einstellung – bleibt aber fokussiert
Trainer Jan Vogelsang zeigte sich nach dem Spiel zufrieden, warnte aber auch vor zu viel Euphorie: „Wenn wir unsere Chancen klarer ausspielen, geht es hier noch höher aus. Die Mannschaft hat alles gegeben. Das braucht man in solchen Spielen. Die Hälfte haben wir jetzt geschafft und nächsten Samstag heißt es noch mal alles reinhauen. Und dann wollen wir das Ding ziehen.“ Sein Ligaobmann Thorsten Krämer haute in die gleiche Kerbe: „Wir haben die Tür für Osterrönfeld noch aufgelassen, was aufgrund der hoch überlegenen ersten Halbzeit völlig unnötig war. Nun fahren wir mit nem Bus zum Rückspiel und drücken die Daumen, dass die Jungs das dann in Osterrönfeld klar machen.“
Fazit: Hochverdienter Sieg, aber noch nichts entschieden
Der SC Rönnau 74 hat sich mit diesem überzeugenden Auftritt in eine exzellente Position für das Rückspiel gebracht. Osterrönfeld muss sich deutlich steigern, um im Rückspiel noch eine Chance auf den Klassenerhalt zu haben – der SC Rönnau hingegen braucht nur noch 90 disziplinierte Minuten, um sich den Klassenerhalt in der Landesliga zu sichern. OTSV Ligaobmann Kai Nacken-Hoffmann hat aber für das Rückspiel weiterhin große Hoffung: „Das Fell des Bären wird erst zerlegt, wenn man ihn hat. Wir werden uns natürlich nicht aufgeben und vor heimischer Kulisse ein anderes Gesicht zeigen. Dennoch muss ich zugeben, dass der Sieg des SC Rönnau hoch verdient war, auch wenn wir in der zweiten Halbzeit sicherlich noch ein Tor verdient gehabt hätten.“
Bericht und Bilder: Ole Jacobsen.

