Showdown Samstag 14 Uhr – Letzter Spieltag verspricht Drama pur im Amateurfußball

Am kommenden Samstag um exakt 14 Uhr steht ganz Schleswig-Holstein Kopf: In gleich mehreren Ligen fallen zur selben Zeit entscheidende Urteile über Aufstieg, Klassenerhalt und Abstiegsrelegation. Es ist ein seltenes Szenario: Titelrennen, Fernduelle und direkte Abstiegsduelle – alles komprimiert auf einen einzigen Spieltag. Wer steigt auf? Wer muss runter? Wer darf hoffen? Hier ist der Überblick über die heißesten Szenen dieses epischen Fußballnachmittags.

Im Meisterrennen liefern sich Inter Türkspor Kiel und der TSV Kropp ein Fernduell um den direkten Aufstieg. Beide Teams stehen bei 62 Punkten, Inter hat mit +32 gegenüber Kropps +29 das bessere Torverhältnis – ein kleiner, aber möglicherweise entscheidender Vorsprung. Während Kropp beim TSV Rantrum gastiert (Tabellenplatz 4, aber ohne Chance auf die Aufstiegsränge), muss Inter zu einem Gegner, der um das Überleben kämpft: TuS Jevenstedt braucht jeden Punkt im Abstiegskampf.

Denn Jevenstedt (32 Punkte, -12 Tore) duelliert sich mit dem Osterrönfelder TSV (ebenfalls 32 Punkte, -17 Tore) um den Relegationsplatz. Wer sich retten kann, hängt am seidenen Faden – und an jedem Tor. Osterrönfeld spielt parallel gegen den TSV Kronshagen – für den es ebenfalls um nichts mehr geht. Drei Spiele, zwei Abstiegsbedrohte, zwei Teams mit Aufstiegshoffnungen – Spannung pur.

Im Gegensatz zur Schleswig-Staffel ist die Spitze in der Holstein-Liga längst entschieden. Doch unten geht der Puls hoch. Drei Teams kämpfen um einen Relegationsplatz und den letzten rettenden Rang – zwei davon treffen im direkten Duell aufeinander: Preetzer TSV (28 Punkte) tritt beim TSV Bordesholm (29 Punkte) an. Nur ein Punkt trennt die beiden – wer verliert, steigt ab, bei Unentschieden gehen wohl beide gemeinsam in die Verbandsliga. Parallel hofft der SC Rönnau (30 Punkte), der aktuell auf dem Relegationsplatz steht, auf einen Befreiungsschlag in Lägerdorf, während SC Rapid Lübeck (33 Punkte) mit einem Punktgewinn bei Todesfelde II endgültig alles klar machen kann und sicher in der Liga bleibt. Wer rettet sich? Wer muss runter? Hier entscheidet jeder Ballkontakt.

An der Spitze kämpfen Comet Kiel (60 Punkte), der Wiker SV (58 Punkte) und die Probsteier SG (57 Punkte) um Meisterschaft und Relegation. Comet kann sich mit einem Sieg im Nachholspiel gegen Gettorf (Mittwoch) bereits vorzeitig zum Champion krönen – ansonsten fällt die Entscheidung am Samstag. Alle drei Anwärter treffen auf Gegner aus dem Mittelfeld oder Tabellenkeller – niemand davon hat noch Ziele, doch auch diese Spiele müssen erst gewonnen werden. Spannung bis zur letzten Minute ist garantiert.

Im Abstiegskampf wird’s nicht weniger dramatisch: Vier Teams kämpfen um zwei rettende Plätze – und auch hier trennt aktuell nur das Torverhältnis die Entscheidung über direkte Rettung oder bitteren Gang in die Abstiegsrelegation. Besonders bitter: Der TSV Plön (31 Punkte) spielt bei bereits abgestiegenen Schönkirchenern – ein Pflichtsieg, oder es war’s. Und auch Gettorf, Dänischenhagen und Oldenburg/Göhl müssen liefern, sonst zieht Plön bei einem möglichen Sieg vorbei.

Ein echter Amateur-Klassiker: Zwei Teams mit exakt gleich vielen Punkten, zwei Tore Unterschied im Fernduell um den Relegationsplatz zur Kreisliga. Der VfB Kiel II (48 Punkte, 71:24 Tore) hat einen hauchdünnen Vorsprung gegenüber dem TSV Russee (48 Punkte, 69:24 Tore). Beide treffen auf Gegner aus dem Mittelfeld, für die es um nichts mehr geht – und könnten sich nun ein torreiches Fernduell im Stil eines Wettschießens liefern. Am Ende könnten einzelne Treffer über den Relegationsplatz entscheiden. Gänsehautgarantie.

Der kommende Samstag verspricht das, was den Amateurfußball so besonders macht: Emotionen, Dramatik, Leidenschaft – ganz ohne millionenschwere Budgets. Wer jubelt? Wer weint? Wer darf weitermachen?

Für welche Partie entscheidest du dich?
Ob Abstiegsdrama in Bordesholm, Aufstiegskrimi in Jevenstedt oder Torfestival in Russee – am Samstag um 14 Uhr schlägt das Herz des Fußballs im Takt der Region.

Bericht und Bilder: Ole Jacobsen.