SV Todesfelde triumphiert beim Kampf-Masters

Trainer Björn Sörensen und seine blau-gelbe Horde aus dem 1144 Einwohner starken Dörfchen Tordesfelde erkämpften sich den Titel beim wie immer ausverkauften SHFV Lotto Hallenmasters 2025. Auch dieses Jahr schrieb das Hallenspektakel in der Wunderino Arena seine eigenen kleinen Geschichten, die NordKick in Kürze auf YouTube für euch in einem Video zusammenfasst. Neben Spielszenen und großen Emotionen kommen dort viele aktive Spieler und Trainer, sowie Größen Schleswig-Holsteins wie unser Ministerpräsident Daniel Günther und Comedian Freshtorge zu Wort.

VfB Lübeck glänzt in Gruppe A
Seit Ewigkeiten trat der VFB Lübeck (9 Punkte, 10:4 Tore) einmal wieder mit der ersten Garde beim Hallenevent an und dies sollte sich auch direkt bezahlt machen, denn die Mannen von Guerino Capretti zeigten einen sehenswerten Auftritt und verstanden es von allen Teams am besten ihren Keeper mit ins Offensivspiel eizubinden und somit immer wieder Überzahlsituationen zu kreieren. Zu Recht holten sie sich in Staffel A den Gruppensieg vor Weiche Flensburg (6 Punkte, 4:4), die ebenfalls das Halbfinale erreichen konnten. Auf dem dritten Rang dieser Gruppe landete die Reserve der KSV Holstein (3 Punkte, 4:5 Tore) vor den punktlosen Dithmarschern des Heider SV (3:8 Tore). Die schwache Performence des HSV war auch ein kleiner Dämpfer für die Stimmung in der Halle, denn nach den 1.300 Fans aus Todesfelde, stellte der Heide-Fanclub mit 800 Anwesenden die zweitgrößte Anhängerschaft.

In der Gruppe B wird es dramatisch
Die Gruppe B lief da etwas spannender und dramatischer ab. Hier sollte die Entscheidung über Halbfinale und Ausscheiden ersten in der letzten Partie, ja sogar in den letzten Sekunden der Vorrunde fallen. Klar war vor dem letzten Match dieser Staffel, dass Phönix Lübeck (6 Punkte, 6:5 Tore) fürs Halbfinale qualifiziert war und dass der SV Eichede trotz vier Punkten und einem Torverhältnis von 4:4 wahrscheinlich nicht weiter kommen würde. So kam es zum Gruppen-Endspiel um Platz zwei zwischen dem SV Todesfelde und dem Titelverteidiger FC Kilia Kiel, in welchem aufgrund einiger Vorgeschichten in den letzten Monaten, Wochen und sogar Tagen für ordentlich Zündstoff gesorgt worden war. Beide Teams wollten dieses Duell um jeden Preis für sich entscheiden und gingen „mit dem Messer zwischen den Zähnen“ in diese Partie. Ausgerechnet in dieser Begegnung gab es extrem viele unglücklich Schiedsrichterentscheidungen, die das Wasser immer mehr zum Brodeln brachten. Am Ende stand ein 2:2 Unentschieden auf der Anzeigetafel, was den SV Tordesfelde (punkt- und torgleich mit dem SV Eichede) ins Halbfinale katapultierte, weil man den direkten Vergleich gegen Eichede gewonnen hatte. Der Vorjahressieger aus Kiel musste mit nur zwei Zählern und 6:7 Toren die Halle als Gruppenletzter verlassen.

Ein einziges Tor entscheidet das Finale
Während sich im zweiten Halbfinale der SC Weiche ziemlich deutlich mit 4:1 gegen den 1.FC Phönix Lübeck durchsetzte nah das Halbfinale zuvor erst kurz vor Schluss eine entscheidende Wendung. Lange Zeit sah es so aus, als könnte sich der VfB Lübeck mit 2:1 durchsetzen, doch in der Schlussminute drehte Todesfelde den Spieß noch einmal um und war mit 3:2 siegreich. Im anstehenden Finale war es dann Falk Satoshi Schmidt vorbehalten mit dem einzigen Treffer der Partie in der Schlussminute den Turniersieg für die Blau-Gelben perfekt zu machen.

Trainer diskutieren über Regeländerungen
Auf der anschließenden Pressekonferenz gab es neben Gratulationswünschen für den SV Todesfelde zwei vorherrschende Themen unter den Trainern. Es wurde die fußballerische Qualität auf dem Rasen in Frage gestellt, da diese dem Kampf zum Opfer gefallen sei. Dadurch kam die Anregung die Torwartregel wieder zu modifizieren und die Torwart-Futsal-Regel abzuschaffen. So sagte beispielsweise Phönix Cheftrainer Christiano Dinalo Adigo: „Die Stimmung und das Event sind einmalig. Diese Rahmenbedingungen hätten auch einen besseren Fußball verdient gehabt. Es wurde zu viel gekämpft und gearbeitet“. VFB-Coach Capretti war voll des Lobes: „Ich war das erste Mal hier dabei und habe mich sehr darauf gefreut. Wir haben eine gute Leistung geboten und wir kommen sehr gerne nächstes Jahr wieder. Das so viele Zweikämpfe entstehen, liegt daran, dass der Torwart nur einmal angespielt werden darf. Das ist bei dieser Regel leider unausweichlich.“ Weiche-Coach Torsten Fröhling ging ebenfalls ins Detail: „Ich bin stolz auf meine Mannschaft, dass sie das Finale erreicht hat. Ich finde es toll, dass hier mit Bande gespielt wird, aber ich würde mir eine klarere Linie der Schiedsrichter wünschen. Letztes Jahr gab es schneller 2-Mnuten-Zeitstrafen, dadurch mußte die Spieler auch ruhiger werden. Das war dieses Jahr leider nicht so.“ Aber auch Fröhling möchte gerne im nächsten Jahr wieder mit von der Partie sein. Der Siegertrainer Björn Sörensen, der auf der PK noch eine spontane Getränkedusche seiner Spieler über sich ergehen lassen musste, haute in die gleiche Kerbe wie sein Kollege der grün-weißen Lübecker: „Wenn wir häufiger den eignen Torwart anspielen dürften, müsste das verteidigende Team durch Anlaufen des gegnerischen Keepers irgendwann Räume aufmachen. Bei der aktuellen Regel bleibt eine extrem körperliche Spielweise nicht aus, was ja auch alle Teams so umgesetzt haben.“ Es bleibt also abzuwarten, was der SHFV, der dieses Spektakel wieder herausragend organisiert hat, aus diesen Kritiken mitnimmt und ob wir im Jahr 2026 auf die alte Torwartregel zurückgreifen oder vielleicht sogar eine ganz neue Regel präsentiert wird. Völlig egal – Hauptsache wir dürfen uns auch nächstes Jahr wieder auf dieses Winterhighlight in Schleswig-Holstein freuen.

Und noch einmal der Hinweis: Freut euch auf das bald folgende NordKick-Video zu dieser tollen Veranstaltung.