Teil 3: Philosophie, Perspektive, Pendelverkehr – Coach Foley und die Zukunft von Eidertal II

Während viele Mannschaften im Amateurfußball zwischen Auf- und Umbruch schwanken, hat die SpVg Eidertal Molfsee II eine klare Linie: Entwicklung statt Aktionismus, Zusammenhalt statt Einzelruhm. Und im Zentrum steht ein Mann, der den Kurs seit Jahren bestimmt: Christopher Foley – Spielerflüsterer, Obmann, Trainer, Stratege.

„Viel Spaß. Viel Fußball. Kein Stress.“
Dieses Motto mag harmlos klingen, doch es beschreibt exakt, warum diese Mannschaft so funktioniert. Während andere Teams über Trainingsbeteiligung oder Disziplin diskutieren, setzt Eidertal II auf Vertrauen, Verantwortung und Eigenmotivation. Seit Jahren trainiert das Team nur einmal pro Woche – eine Notwendigkeit, die zur Tugend wurde.

Denn viele Spieler haben Familie, Beruf, Verantwortung – der Fußball ist für sie nicht alles, aber das Wichtigste neben allem anderen. Das spürt man: im Umgang, auf dem Platz, im Spiel.

Trainer, Obmann, Herzstück
Coach Foley pendelt seit Jahren mehrere Male pro Woche aus Norderstedt an den Kieler Stadtrand – ein Engagement, das mehr als ehrenamtlich ist. Er ist Organisator, Antreiber und Mentor in Personalunion. Als Fußball-Obmann kümmert er sich nicht nur um die Zweite, sondern um die gesamte Struktur des Herrenbereichs – mit klarem Fokus auf nachhaltige Entwicklung.

Das große Ziel: Entwicklung statt Eitelkeit
Foley denkt nicht in Abschieden. Sondern in Momenten. „Ich plane nicht in Abschieden, sondern in Momenten. Meine Aufgabe ist es, die Mannschaft und den Fußballherrenbereich kontinuierlich weiterzuentwickeln. Darauf liegt meine absolute Konzentration“, sagt er.

Dass das funktioniert, zeigen die gezielten Einbindungen aus der Jugend und der 3. Herren – auch das ist Teil der Philosophie: Talente frühzeitig fordern, Vertrauen schenken, aber keine falschen Versprechen machen.

Ein letzter Wermutstropfen: Kein FlensCup mehr
Für viele Amateurfußballer in Schleswig-Holstein war der FlensCup und das abschließende  „Final Four“ der Meister – ein Highlight, bei dem sich die besten Teams aller Kreise im direkten Vergleich messen konnten. Auch für Eidertal II, die sich dort in Bestform präsentierten und im vorletzten Jahr den Titel holen, den sie aber in der letzten Saison nicht verteidigen durften.

Ausgerechnet jetzt, in der stärksten Phase der Vereinsgeschichte, wurde das Turnier eingestellt. Ein herber Verlust. „Wir hätten große Freude daran gehabt, uns erneut mit anderen Meistern zu messen – gerade jetzt, in dieser Form“, bedauert Foley das Aus des Wettbewerbs.

Fazit: Kein Zufall, sondern Haltung
Drei Aufstiege in Serie. 75 Spiele ohne Niederlage. Eine Mannschaft mit Bundesliga-Erfahrung – aber ohne Starallüren. Was die Zweite von Eidertal Molfsee leistet, ist kein Zufallsprodukt. Es ist das Ergebnis aus Überzeugung, Kontinuität und einem klaren Wertekompass.

Und so endet diese Serie nicht mit einem Punkt. Sondern mit einem Ausrufezeichen: Hier ist etwas Besonderes in den letzten Jahren entstanden. Und der Weg soll noch weiter gehen.

Bericht: Ole Jacobsen, Bilder: Ole Jacobsen, Sascha Hamann und Hannah Matthes.