Viertelfinale erreicht: THW Kiel-Gala gegen MT Melsungen

Unwiderstehlich – Elias Ellefsen a Skipagotu war nicht zu bremsen (Foto: Ole Jacobsen)

Das war deutlich: Der THW Kiel fegt den aktuellen Tabellenführer der Handball Bundesliga, MT Melsungen mit 35:24 aus der Wunderino-Arena und sichert sich somit nicht nur den Gruppensieg in der Hauptrunde der European League sondern auch das direkte Ticket fürs Viertelfinale. Dabei war ein Kieler mit neun Treffern der alles überragende Mann auf dem Feld. Elias Ellefsen a Skipagotu führte sein Team bereits im ersten Abschnitt vor 6.155 Zuschauern mit acht Treffern zur deutlichen 20:13 Halbzeitführung.

Während die Gäste aus Melsungen mit extrem großen und bulligen Spielern in die Partie starteten, setzte der THW auf eine unfassbare Dynamik. Sowohl die Deckung arbeitete agil und konsequent und in der Offensive überrannten die Zebras den etwas behäbig wirkenden Kontrahenten mit unglaublichem Tempo. Zur wahren Geschichte der ersten Halbzeit gehört dabei aber auch, dass die Gäste ab der zwölften Minute beim Spielstand von 8:4 unter Schock standen, denn Aaron Mensing knickte so auf dem Parkett um, dass Trainern, Spielern und Zuschauern ein kalter Schauer über den Rücken lief. Mensing musste mit einer augenscheinlichen Bänderverletzung von seinen Teamkollegen vom Feld getragen werden. Der THW schüttelte diese Bilder aber schnell ab und baute seine Führung konsequent auf sieben Tore Vorsprung aus. „Der THW war uns heute deutlich überlegen. Wir haben keine Chance gehabt. Wir dürfen jetzt nicht rum heulen, sondern müssen enger zusammen stehen und weiter nach vorne schauen“, fasste Timo Kastening, der drei Treffer für Melsungen beisteuerte, die Gefühlswelt der Gäste zusammen.

Zu Beginn des zweiten Abschnitts wechselte THW-Coach Filip Jicha den Ersatztorhüter und deutschen Nationaltorwart Andreas Wolff ein, der nun endgültig den Melsungern den Zahn zog. Wolff glänzte mit unzähligen Paraden, während Kiel in der Offensive trotz vieler Wechsel fröhlich weiter drauf los ballerte. „Wir haben Melsungen unseren Stempel aufgedrückt. WIr haben einen ausgeglichenen Kader. Die Wechsel haben unserem Spiel keinen Abbruch getan“, schwärmte THWs Lukas Zerbe. Am Ende dieses Gala-Abends gab es nicht nur Standing Ovations, sondern es konnte auch noch ein Comeback gefeiert werden: Kapitän Domagoj Duvnjak konnte seit seiner Verletzung erstmals wieder ein paar Minuten Handballluft auf der Platte schnuppern. „Ich bin sehr glücklich über die Leistung unseres Teams. Wir haben eines der aktuell besten Teams der Welt geschlagen“, freute sich Kiels Emil Madsen über den Sieg, vergaß dabei aber nicht Mensing die besten Genesungswünsche auszusprechen. Diesen Wünschen schloss sich auch Trainer Jicha an, der sehr stolz auf sein Team war und die starke Leistung und tolle Energie seiner Jungs lobte.

Alles im Griff: Patrick Wiencek und Emil Madsen lassen Rogerio Moraes nicht zum Abschuss kommen (Foto: Ole Jacobsen)
THW Coach Filip Jicha kann nicht hinschauen bei der Verletzung von Aaron Mensing (Foto: Ole Jacobsen)