Der Wiker SV ist mit einer empfindlichen 0:3-Niederlage gegen den VfR Horst in die Relegationsrunde zur Landesliga gestartet. In einer Vierergruppe mit dem TSV Hattstedt und dem SV Azadi Lübeck steigen nur zwei Teams auf – für den WSV ist der Druck nach dem Auftakt somit schon gewaltig.
Individuelle Fehler leiten Niederlage ein
Die Partie begann intensiv und war von vielen körperbetonten Zweikämpfen geprägt. Der VfR Horst versuchte es in der ersten Halbzeit immer wieder mit Distanzschüssen, während der WSV offensiv nur selten zur Entfaltung kam. Ein folgenschwerer Ballverlust im Mittelfeld leitete das 0:1 ein. Horst konterte eiskalt und ging früh durch Simeon Duwensee (17.) mit 1:0 in Führung. Kurz vor der Pause hätte die Wik zum Ausgleich kommen müssen, doch eine hochkarätige Doppelchance blieb ungenutzt und es ging mit dem 0:1 in die Kabinen.
Kein Aufbäumen in Durchgang zwei
Nach Wiederanpfiff verpasste Horst bei zwei flachen Hereingaben die frühe Vorentscheidung nur knapp. In der 72. Minute war es dann so weit: Eine Ecke wurde nur unzureichend geklärt, Dominik Bubat nahm aus halbrechter Position Maß und traf zum 0:2 – vorbei an Freund und Feind direkt ins Netz. Der Wiker SV wirkte lähmend ideenlos, fand offensiv kaum Lösungen und zeigte nicht das Gesicht aus der zuletzt so starken Punktspielrunde. „Nicht nur das Ergebnis ist enttäuschend, sondern auch die Art und Weise“, erklärte Trainer Danny Osterhoff. „Ich fand den Gegner ehrlich gesagt gar nicht so stark. Wir haben Horst selbst ins Spiel gebracht und einfache Fehler gemacht.“ Der Spielaufbau der Platzherren wirkte ungewohnt fahrig und nach vorne fehlten Tiefenläufe. Der Relegationsdruck schien die Gelben ein wenig zu lähmen. Auf der anderen Seite wirkte die Horster Defensive sehr reif und abgeklärt in den Zweikämpfen und ließ durch geschickten Körpereinsatz nur sehr wenig zu.
Horst eiskalt – Wiker ohne Leidenschaft
Die Entscheidung fiel in der 81. Minute. Ein starker Steilpass hebelte die Wiker Defensive aus, VfR-Angreifer Rene Helmcke umkurvte den Keeper und schob zum 0:3 ein. Erst in der Nachspielzeit kam der Wiker SV durch den eingewechselten Andre Wittern noch einmal zu einer Abschlusschance, doch auch diese blieb ungenutzt. „Wir waren im Kopf müdc, viele Spieler waren krank oder angeschlagen. Das hat man gespürt. Der letzte Funke, die Leidenschaft – all das hat heute gefehlt“, resümierte Osterhoff, der auch die vielen hektischen langen Bälle und mangelnde Tiefenläufe kritisierte: „Das war kein Relegationsspiel-Modus von uns.“
Schwere Aufgabe am Samstag
Der Wiker SV hat nun eine Woche Zeit um seine Wunden zu lecken, zu regenerieren und sich neu zu fokussieren. Am nächsten Mittwoch geht es dann in Schleswig gegen den TSV Hattstedt. Osterhoff setzt auf Regeneration: „Wir hoffen, dass wir bis dahin wieder ein paar fitte Jungs zurückbekommen. Zwei Spieler werden allerdings sicher fehlen.“ Nach dem Auftritt gegen Horst steht fest: Der Wiker SV muss in den nächsten Partien ein anderes Gesicht zeigen, will er den Traum von der Landesliga am Leben halten.
Bericht und Bilder: Ole Jacobsen.
