Verbandsliga West: Audorf und Marne trennen sich 6:6
Wahnsinn - Zwölf Tore und alle ärgern sich
TSV Audorf und Marner TV trennen sich 6:6
Wahnsinn! Dieses Wort beschreibt wohl am besten, was den Zuschauern in der neuen Verbandsliga West geboten wurde. Der Saisonauftakt zwischen TSV Vineta Audorf und dem Marner TV endete sage und schreibe mit 6:6 (2:4). Ein Duzend Tore, die auch noch gleichmäßig verteilt sind, wann bekommt man das im Fußball einmal geboten? „Das habe ich in meinen 26 Jahren als Trainer in einem Punktspiel noch nie erlebt“, resümiert Audorf-Coach Norman Bock sichtlich gezeichnet von der dramatischen Partie.
Doch kurz und knapp der Reihe nach: Marne begann mit Rückenwind sehr stürmisch und die Platzherren machten in dieser Drangphase der Gäste immer wieder individuelle Fehler. So sorgten Oliver Krahn (6.), Marek Hansen (9.) und Henri Wendt (21.) schnell für eine komfortable Führung für ihren TV. Die Marner fühlten sich zu diesem Zeitpunkt zurecht auf der Siegerstraße, doch nach einer taktischen Umstellung von Coach Bock, konnten die Audorfer Marvin Jessen (26.) und Christopher Schöning (40.) auf 2:3 verkürzen. Noch vor der Pause allerdings der erneute Schock für die Heimelf. Nach einem langen Abschlag von TV-Keeper Finn Lasse Ehlers wirkte die TSV-Defensive völlig indisponiert und Marx Borwieck (45.) nutzte diesen Fehler zum 2:4. Erneut schien der Sieg für die Gäste zum greifen nah. Doch Audorf kam mit viel Elan und Rückenwind aus der Kabine und konnte binnen weniger Minuten nach dem Wiederanpfiff durch Marvin Jessen (48.) und den erfahrenen Torjäger Tim Kluck (49.) ausgleichen. In der Folge brachte Jessen (69.) mit seinem dritten Tor des Tages seine Audorfer sogar mit 5:4 in Front und obwohl die Kräfte nun bei der Bock-Elf zu schwinden schienen, konnte Eike Schneider (81.) per Elfmeter sogar auf 6:4 erhöhen. Nun sollte der TSV das doch wohl über die Zeit bringen, war die einhellige Meinung der Zuschauer, die sogar noch gute Chancen auf das mögliche 7:4 sahen. Doch erneut nahm das Verbandsligaspiel eine kuriose Wende: Der Marner Marx Borwieck (85. und 90.) sorgte mit seinen Treffern zwei und drei doch noch für den erneuten Ausgleich. Am Ende stand somit ein wahnsinniges 6:6 Unentschieden, mit dem beide Mannschaften leben mussten, aber keiner sich so recht freuen konnte. „So etwas brauchen wir in unsere Trainerlaufbahn nicht mehr so häufig“, waren sich beide Trainer nach der Partie einig. „Wir wollten heute einfach mal ein paar Zuschauer für die kommenden Spiele regenegieren“, fasste Bock das Spektakel ironisch zusammen, der sich aber über den körperlichen Einbruch seiner Mannschaft nach der 70. Minute Gedanken machte.